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Flussstrand Praia da Lua

Veröffentlicht am 7. Januar 2012 - 12:10h

Der Flussstrand “Mondstrand” (Praia da Lua) ist einer der meist frequentierten Sandstrände am gegenüber liegenden Ufer des Rio Negro, man erreicht ihn von Manaus aus in weniger als zehn Minuten per Motorboot – ein Strand, der fast während des ganzen Jahres sichtbar verbleibt, zwischen September und Januar (Rückgang der Niederschläge) jedoch an Breite gewaltig zunimmt.

Leider ist auch er ein trauriges Beispiel für die Unfähigkeit der städtischen Ordnungshüter in Bezug auf die Freizeitareale von Manaus: Schon die Anlegestelle “Marina do David“, von der aus die Zubringerboote zum Strand starten, ist ein gefährliches Dreckloch ohne die geringste Infrastruktur für Bürger oder Touristen. Am Strand selbst fehlt eine für Boote bestimmte Anlegestelle völlig – also reihen sich die diversen Motorschiffe und Boote nebeneinander auf und belegen praktisch die gesamte Länge des Sandstreifens – die Badenden müssen sich ihren Weg zwischen ihnen hindurch zum Wasser bahnen. Noch schlimmer sind die improvisierten Verkaufsstände für Fast-Food und Getränke am Strand – nichts weiter als ein paar Holzbretter und einer darüber gelegten Plane. Man hat den Eindruck, sich in einem afrikanischen Flüchtlings-Camp am Rand der Sahara zu befinden. Die Hygiene – oder besser: das Fehlen derselben – kann man überall beim Zubereiten der Speisen beobachten.

Dieses vollständige Chaos, ohne die mindeste Kontrolle durch städtische Autoritäten, lockt Individuen an, die nicht den mindesten Respekt gegenüber der Natur mitbringen – sie verunreinigen auch diesen Strand und die Ufervegetation mit allen nur erdenklichen Abfällen und drehen ihre Autolautsprecher auf bis in den roten Bereich. Wenn an den Wochenenden dieser Strand verstopft ist von Menschen, und der Lärmpegel sämtliches tierische Leben des umliegenden Regenwaldes kilometerweit verscheucht hat, dann kann man wirklich nicht mehr von einem angenehmen Ambiente sprechen.

“Mein Gott – und warum sollten wir diesen Dreckstrand besuchen“? Weil es sich lohnt – und zwar unter der Woche oder an Samstagen und Sonntagen ganz früh! Zu solchen Zeiten wird er kaum von den Einheimischen frequentiert, und dann hat man Gelegenheit, seine Schönheit zu entdecken.

Der Mondstrand macht Front mit dem Rio Negro und besteht aus feinstem, weissen Sand. Leer ist er ein herrlicher Ort zum relaxen und den Blick schweifen zu lassen – man erkennt am anderen Ufer die Skyline von Ponta Negra und die Brücke “Ponte Estaiada“. Wendet man sich den Bäumen zu, steht man plötzlich vor einem Wasserarm, der den Strand von hinten umschliesst – eine schöne Bucht bildet, die vom Grün eingerahmt wird und zu einem Bad im Wasser einlädt. Zurück am Ufer des Hauptstroms, linker Hand vom Strand, hat man einen fantastischen Blick auf den täglichen Sonnenuntergang.

Es ist jedoch ein Jammer, dass es immer noch kein Projekt zur Administration dieses schönen Ortes gibt – noch nicht einmal eine behördliche Aufsicht. Die Installation eines Piers, ordentliche Kioske, Abfallkübel und die Kontrolle des Lärmpegels würden aus dem Mondstrand einen der angenehmsten Freizeitareale von Manaus machen – ungeachtet des Besuchstages oder der –stunde.

So kommt man hin:
Motorboote und –schiffe verkehren täglich ganztags zwischen der “Marina do David“, an der Ponta Negra, und dem Strand “Praia da Lua“ – und zurück. Der Preis einer Fahrt liegt bei 4,00 R$ (zirka 1,70 Euro) pro Person – Fahrtdauer zirka 10 Minuten.

Linienbusse fahren nicht bis zur “Marina do David”, sondern nur bis zum Eingang des “Hotel Tropical” – von dort sind es etwa 15 Gehminuten bis zur besagten Anlegestelle – ein Taxi wird etwa 5 – 10 R$ (2,20 – 4,40 Euro) verlangen.

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