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Bundesstaat Roraima

Veröffentlicht am 25. November 2011 - 14:16h

Der Name des Bundesstaates Roraima stammt aus den indigenen Worten “Roro“ oder “Rora”, das bedeutet “Grün“ und dem Wort “Ímã“, womit die Eingeborenen eine Gebirge und einen Berg bezeichneten. In diesem Fall sind es Worte aus der Yanomâmi-Sprache, die “Rora-ímã“ als “Grünes Gebirge“ bezeichnen, und das trifft ziemlich genau den Charakter der Landschaft dieses Bundesstaates.

  • Staats-Kürzel: RR
  • Hauptstadt: Boa Vista
  • Bevölkerungszahl: 450.479 (11/2010)
  • Munizipien: 8
  • Städte: 15
  • Grösse: 224.301 km²
  • Strassen: 3.333 km
  • Bevölkerungsdichte: 2,01 Einwohner pro km²
  • Kunsthandwerk: Indianische Gebrauchsgegenstände
  • Wirtschaft: Paranüsse, Viehzucht
  • Einwohner: „RORAIMENSE“
  • Bewohner der Hauptstadt: Boavistenses

Um das antike “Território do Rio Branco“, wie es damals hiess, stritten sich Spanier, Portugiesen, Holländer und die Engländer seit Anfang des 16. Jahrhunderts. Von Emigranten wurde es erst ab dem 18. Jahrhundert besiedelt – nach der Ausrottung einer grossen Zahl von Indianervölkern. 1858 schuf die brasilianische Landesregierung die “Freguesia de Nossa Senhora do Carmo“, welche im Jahr 1890 in das Munizip “Boa Vista do Rio Branco“ umbenannt wurde. 1904 gab es eine schwere territoriale Auseinandersetzung mit den Engländern, die Brasilien den grössten Teil der Ländereien am Rio Pirara, einem kleinen Nebenfluss des Rio Maú, wegnahmen und sie ihrer Kolonie Britisch-Guyana einverleibten. Ab 1943 schuf man das “Território Federal do Rio Branco“, dessen Gebiet vom Bundesstaat Amazonas abgezweigt wurde. Ab dem 13. Dezember 1962 bekam es den Namen “Território Federal de Roraima“ – und am 5. Oktober 1988, mit der neuen Verfassung des Landes, gewann das “Territorium” nunmehr den Status eines Bundesstaates der Föderation.

Region

Antikes “Territorium von Rio Branco” – der Bundesstaat Roraima befindet sich im nordwestlichen Teil des brasilianischen Nordens.

Die Grenzen

  • Norden und Nordwesten: Venezuela
  • Osten: Guyana
  • Südosten: Bundesstaat Pará
  • Süden und Westen: Bundesstaat Amazonas

Klima

Das Klima in Roraima ist tropisch-halbfeucht und äquatorial-feucht, mit relativ regelmässigen Temperaturen. Während des ganzen Jahres hält sich die mittlere Temperatur um die 20°C in den höher gelegenen Gebieten, und um die 38°C in den Ebenen auf Meereshöhe. In noch höher gelegenen Gebieten, zwischen 800 und 1.000 Metern, sinkt die Temperatur auf einen Durchschnittswert von 18°C – ab 1.100 Meter, wie zum Beispiel am Monte Roraima und der gesamten setentrionalen Grenze, beträgt das nächtliche Minimum um die 6°C, während sie am Tag, egal in welcher Jahreszeit, auf unter 20°C steigen können.

Die Niederschlagswerte steigen von Ost nach West – von jährlichen 1.500 mm im Gebiet um Boa Vista, der Hauptstadt, bis zu 2.600 mm im extremen Süden des Bundesstaates. Es existieren zwei unterschiedliche Jahreszeiten, die etwa gleichlang sind: 1. die feuchte Zeit – zwischen April und September, wenn die Gesamtniederschlagsmenge die Wasserspiegel steigen lässt – und 2. die trockene Zeit – von Oktober bis März, in der die Niederschlagsmenge drastisch zurückgeht.

Relief

Das staatliche Territorium setzt sich zum grössten Teil aus kristallinen Formationen zusammen, die zum Guyana-Schild gehören. Die grössten Erhebungen befinden sich an den Grenzen zu Venezuela und Guyana. In dieser Region befinden sich die Serras Parima und Pacaraíma. Im letzteren Gebirge finden sich die höchsten Gipfel des Bundesstaates Roraima: der Monte de Roruimã, mit 1.456 Metern Höhe, und der Monte Roraima, mit 2.875 Metern Höhe. Die tiefer liegenden Gebiete, mit Höhen unter 200 Metern, gehören zum Nordamazonas-Plateau.

Hydrographie

Das hydrografische Becken des Bundesstaates Roraima gehört zum Amazonasbecken und hat eine Ausdehnung von 204.640 Quadratkilometern. Die bedeutendsten Flüsse in diesem Gebiet sind Rio Branco (45.530 km2) – der Rio Uraricoeira (52.184 km²), der Catrimani (17.269 km²), der Mucajaí (21.602 km²), der Tacutu (42.904 km²) und der Anauá (25.151 km²).

Die Vegetation

Amazonas-Regenwald mit einem schmalen Streifen Cerrado-Savanne im Osten. In seinem okzidentalen und meridionalen Teil ist der Bundesstaat bedeckt vom Regenwald, aber der gesamte zentral-orientale Teil präsentiert Busch- und Grasformationen (Campinas und Cerrados).

Die meist bevölkerten Städte

Boa Vista, Mucajaí, Alto Alegre, Normandia

Die regionale Uhrzeit

(im Vergleich mit Brasília): minus 1 Stunde
Die Entfernung zwischen der Hauptstadt Boa Vista und der Landeshauptstadt Brasília beträgt 4.275 Kilometer. Die Stadt ist mit Manaus, der Hauptstadt von Amazonas, durch eine Strasse verbunden, der BR-174 (785 km), und die Strasse BR-401 (205 km) verbindet sie mit Bonfim, in der “Republica Cooperativista von Guyana“. Ausser diesen wenigen Strassenverbindungen, wird sie aus anderen Gegenden des Landes in der Regel angeflogen.

Aus der Wirtschaft

Die Landwirtschaft, die Viehzucht und die Aktivitäten, welche zum vegetativen und mineralen Extrativismus gehören, bilden die wirtschaftliche Basis des Bundesstaates Roraima. In der Landwirtschaft ist die Produktion von Reis, Bohnen, Mais, Maniok und Bananen hervorzuheben. Den grössten Anteil an der Viehzucht haben die Rinder, die insgesamt eine Herde von 350.000 Köpfen ausmachen. Bedeutend ist auch die Schweine- und Hühnerzucht. Es gibt noch Reserven von Diamanten, Cassiterit, Molibdenium, Bauxit, Kupfer, Sand, Tonerde und Granit im Staat, ausserdem die Goldfunde, welche nach der Ausschmelzung im Jahr 1992 eine Million Gramm betrugen.

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