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Bundesstaat Maranhão

Veröffentlicht am 25. November 2011 - 14:29h

Der Bundesstaat Maranhão liegt im Nordwesten des brasilianischen Nordostens. Es gibt mehrere Hypothesen über den Namen des Bundesstaates – die wahrscheinlichste Alternative ist die, dass er von dem Namen stammt, mit dem die Eingeborenen jenen grossen Strom bezeichneten, der weit oben im Norden den Regenwald unter Wasser setzte – sie nannten ihn Rio Maranhão, lange bevor die Europäer in das Gebiet eindrangen und ihm den Namen Amazonas gaben.

  • Kürzel: MA
  • Hauptstadt: São Luis
  • Bevölkerungszahl: 6.574.789 (Stand 11/2010)
  • Distrikte: 21
  • Städte: 217
  • Grösse: 331.935 km²
  • Strassen: 52.730
  • Bevölkerungsdichte: 19,81 Einw./km²
  • Kunsthandwerk: Artesanata aus Burutí-Fasern
  • Wirtschaft: Mineralien, Soja, Cajú-Nüsse, Maniok, Mais
  • Einwohner: „MARANHENSE“

Eine andere Theorie bringt den Bundesstaat in Verbindung mit dem Rio Marañon, in Peru – aber das ist weit hergeholt. Und es gibt noch andere Hypothesen, wie zum Beispiel die “grande mentira“ oder “Mexerico“ (grosse Lüge) – entsprechend dem antiken Portugiesisch. Andere Meinungen drehen sich um die Tatsache, dass der Bundesstaat ein “Emerando“ (Gewirr) von Flüssen habe. Oder man leitet es ab von “Mar grande“ (grossem Meer) – wie dem auch sei, der Name stammt aus den Anfängen der Geschichte Brasiliens – aus kolonialer Zeit, als dieses Land noch in nur zwei administrative Einheiten aufgeteilt war: in den Bundeestaat Maranhão, im Norden, und den Staat Brasilien, im Süden.

Aus der Teilung des antiken Staates von Maranhão-Grão Pará ging die “Capitania“ und dann die Provinz Maranhão hervor, welche damals noch das Territorium und heutigen Nachbarstaat Piauí einschloss.

Die Grenzen

  • Norden: Atlantischer Ozean
  • Süden und Südwesten: Der Bundesstaat Tocantins
  • Osten und Südosten: Der Bundesstaat Piauí
  • Westen: Der Bundesstaat Pará

Klima

Es herrscht eine tropische, feuchte Wärme – die Durchschnittstemperaturen liegen um die 22°C – ein mittleres Maximum um die 32°C. Die jährlichen Niederschlagsmengen betragen zwischen 1.200 und 2.000 mm im Jahresdurchschnitt – der Westteil des Bundesstaates ist feucht, der Osten dagegen halbtrocken. Der Nordteil wird von Amazonien beeinflusst, der Süden vom “Sertão“.

Relief

Mit geringen Höhenunterschieden und einer regulären Topografie präsentiert der Bundesstaat ein bescheidenes Relief, mit zirka 90% seiner Oberfläche unter 300 Metern mit zwei unterschiedlichen Regionen – einmal eine litorale Ebene, zum andern ein relativ flaches Hochplateau. Erstere, im Norden – sie umfasst das gesamte Küstengebiet – besteht aus überschwemmbaren Niederungen, Ebenen und ausgedehnten Meeresstränden.

Hier sind besonders die ausgedehnten Dünenlandschaften des Nationalparks “Lençois Maranhênses“ hervorzuheben und einige Buchten innerhalb der Küstenlinie, wie die “Baía São Marcos“ oder die “Baía São José“. In dieser Region befindet sich eine der drei Insel-Hauptstädte Brasiliens, São Luis – auf derselben Insel befinden sich auch die Munizipien von Raposa, São José de Ribamar und Paço do Lumiar. Im Nordosten des Bundesstaates Maranhão befindet sich eine interessante geologische Formation aus Dünen und Süsswasserlagunen auf einer Fläche von 155.000 Hektar, die “Lençois Maranhenses“ – auch als die “Brasilianische Wüste“ bekannt.

Das Relief des Inlands im zentralen Süden des Bundesstaates setzt sich aus Hochebenen zusammen, welche in Verbindung mit dem brasilianischen Zentralplateau stehen, und die verschiedene felsige Höhenzüge bilden, die man als “Serras“ bezeichnet.

Die Landschaft

Mit seiner Lage zwischen den Regionen Norden und Nordosten geniesst Maranhão das Privileg, wegen seiner üppigen Mischung geografischer Aspekte, die grösste Vielfalt an Ökosystemen des ganzen Landes zu besitzen! Zum Beispiel 640 km tropischer Meeresstrände, Amazonas-Regenwälder, Cerrado-Savannen, Mangrove-Dschungel, Flussdeltas im offenen Meer und die einzige Wüste der Welt mit Tausenden von kristallklaren Süsswasserlagunen!

Einige der bedeutendsten Naturschutzgebiete Brasiliens befinden sich deshalb im Bundesstaat Maranhão, wie zum Beispiel der “Parque Nacional dos Lençóis Maranhenses“, die schon erwähnte Wüstenlandschaft, mit bis zu fünfzig Meter hohen Dünen, oder das “Delta des Rio Paranaíba“, zwischen Maranhão und Piauí. Auf der “Ilha do Caju“ (der Caju-Insel) leben seltene Vogelarten und viele andere interessante Tiere.

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