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Itacoatiara

Veröffentlicht am 18. Dezember 2011 - 09:46h

Itacoatiara ist das zweitgrösste Munizip des Bundesstaates Amazonas hinsichtlich seiner Bevölkerungszahl – nach einer Zählung des IBGE vom Jahr 2009 leben hier 89.440 Einwohner. Es liegt am Ufer des Amazonasstroms, 176 km östlich von Manaus und gilt als grösster landwirtschaftlicher Pol des brasilianischen Nordens – interessant ist, dass die Stadt als eine der dynamischsten Brasiliens gilt!

Hier herrscht ein durchschnittliches Temperatur-Minimum von 25oC und ein mittleres Maximum von 34oC. Als Vegetation herrscht das Amazonas-Biom vor, das heisst, Regenwald der “Várzea“ und der “Terra firme“ wechseln sich ab – ausserdem ist die Umgebung geprägt von einem Relief mit Seen, Inseln und einem kleineren Gebirgskamm (Serra).

Die Stadt ist bekannt unter dem volkstümlichen Namen “Cidade da Pedra Pintada“ (Stadt des bemalten Steins), womit ein riesiger Felsbrocken an der Einfahrt zum urbanen Bereich gemeint ist, der bemalt und mit einer indigenen Inschrift aus der Tupi-Sprache oder dem historischen Nheengatu versehen ist – itá = Stein und coatiara = (bemalt, geschrieben, geformt) – so entstand der Name der Stadt. Sie besitzt einen wichtigen Flusshafen, verantwortlich für eine grosse Menge an Gütertransporten – hier kommen täglich Schwertransporte aus Belém, Cuiabá, Manaus und Santarém an.

Ein gewisser Padre Antônio Vieira gründete im Jahr 1655 die Mission “Aroaquis“ auf der Flussinsel Albi. 1757 wurden die Bewohner des Dorfes “Aldeia dos Abacaxis“ ans gegenüberliegende linke Ufer des Amazonasstroms verlegt, wo sich heute die Stadt Itacoatiara befindet. An der Mündung des Rio Mataurá, einem Nebenfluss des Rio Madeira, gründete Pater João Sampaio in der Mitte des 18. Jahrhunderts die erste Siedlung im Gebiet des heutigen Munizips. Jedoch die konstanten Angriffe von wilden Indios und die Suche adäquater Territorien zur Kolonisierung motivierten die Bewohner, sich zum Flüsschen Canumã zurückzuziehen und später wieder zum Rio Abacaxis.

An letzterem kam 1755 der General und Kapitän Francisco Xavier de Mendonça Furtado vorbei, Gouverneur von Grão-Pará und Maranhão zu jener Zeit, der in einem Brief an den “Ministro Ultramar“ seine Reise durch Amazonien beschrieb und ihm von den Entscheidungen berichtete, die er in seinem Namen gefällt hatte. So wurde die Siedlung von Itacoara durch ihn im Jahr 1759 in den Status einer “Vila“ erhoben und bekam den Namen “Serpa“ – ein portugiesischer Name. Es war die dritte “Vila“ in Amazonien – nach “Borba“ und “Barcelos“ – und damit eine der bedeutendsten Bevölkerungskonzentrationen jener Epoche. Nachdem sie 1833 zum Munizip erhoben war, wurde sie vom “Cabanagem“-Aufstand verwüstet, der 1840 zu Ende ging. Der Wiederaufbau dauerte bis 1857. Später, im Jahr 1874 erhielt die “Vila Serpa“ den Stadt-Status und definitiv ihren Namen Itacoatiara. Sie war nach Manaus und Tefé die dritte Siedlung in Amazonien mit Stadtstatus.

Die schon an anderer Stelle beschrieben Fauna und Flora Amazoniens ist auch für das Gebiet um Itacoatiara als typisch anzusehen. Unzählige Pflanzen und ebenso viele Vögel und Amphibien sind hier anzutreffen und Millionen an Insekten natürlich auch.

Die grossen Säugetiere des Wassers sind hier heimisch, wie der “Peixe-boi“ (Trichechus inunguis) und der “Boto“ (Inia geoffrensis) – sie bevorzugen die Gebiete mit weniger menschlicher Hektik am Rio Negro, zum Beispiel. Einige typische Amazonas-Bäume, wie der “Andiroba” (Carapa guianensis) und der “Sumaúma” (Ceiba pentandra) kann man sogar in einigen Bereichen der Stadt entdecken. Reptilien, wie Schildkröten, Kaimane und Schlangen gibt es reichlich. An einigen Stellen entlang der kleineren Flüsse findet man auch die Victoria-regia, deren gigantische Blätter sich über dem Wasserspiegel ausbreiten.

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