Santarém biete einige atemberaubende Naturreservate, die einen Besuch in dieser Region des brasilianischen Amazonas unvergesslich machen. Nachfolgend wollen wir Ihnen diese Öko-Attraktionen genauer vorstellen.
Área de Proteção Ambiental – APA Alter-do-Chão
Wurde am 2. Juli 2003 geschaffen (Dekret Nummer 17.771) und umfasst eine Fläche von 16.180 Hektar. Dieses Naturschutzgebiet wurde mit dem Ziel geschaffen, die biologische Diversifikation, die Wasserressourcen und das Naturerbe insgesamt zu erhalten – auch in der Absicht, den selbsterhaltenden Charakter humaner Aktionen in dieser Region zu bewahren.
Bosque Santa Lúcia
Dieses Waldgebiet befindet sich südlich des Munizips, in der Kolonie “Poço Branco“, mit einer Einfahrt bei Kilometer 15 der Strasse BR-163 (Santarém-Cuiabá), vom Stadtzentrum zirka 19 km entfernt. Ein Areal von 109 Hektar, in dem man ökologische Wanderungen unternehmen kann – besondere Attraktion ist der Terra-firme Primärwald, in dem sich typische Bäume wie die Castanheira (aus der Familie Lecythidaceae), der Cumaru (Diptervx odorata), die Guaraná (Paullinia cupana), der Cupuaçuzeiro (Theobroma grandiflorum), die Copaibeira (Copaífera multijuga), der Angelim (Hymenolobium modestum) und andere präsentieren.
Floresta Nacional do Tapajós
Dieser Nationalpark befindet sich in der Zentralregion des brasilianischen Teils Amazoniens, im Westen des Bundesstaates Pará, er umfasst Teile der Munizipien von Rurópolis, Aveiro, Belterra, und Placas. Der Sitz seiner Administration befindet sich in Santarém.
Der Park hat eine geschätzte Fläche von 600.000 Hektar, mit den folgenden geografischen Grenzen: im Norden – eine Gerade, die den Kilometer 50 der Strasse Santarém-Cuiabá und den Meridian 2o 45’ kreuzt, bis zum rechten Ufer des Rio Tapajós. Im Süden – der Rio Cupari und sein Nebenfluss Rio Santa Cruz. Im Osten – die Strasse Santarém-Cuiabá und im Westen – den Rio Tapajós. Zugang hat man zu diesem Park auf dem Landweg über die BR-163 oder auf dem Rio Tapajós per Boot.
Dominierendes Ökosystem ist der “Floresta Tropical Densa“ (dichter tropischer Wald) mit herausragenden Bäumen auf welligem Relief, trockenen Plateaus und submontane Areale im Süden. Dazwischen gibt es noch anthropische Teilstücke, die von Kommunen bewohnt werden, die schon vor seiner Gründung im Parkgebiet lebten.
Diese natürlichen und kulturellen Ressourcen können wir Besuchern des Nationalparks nur empfehlen:
- Den Regenwald Amazoniens mit seiner üppigen Vegetation
- Die vielfältige Fauna mit unzähligen Arten von Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Insekten
- Den Rio Tapajós mit seinem klaren Wasser und weisssandigen Stränden
- Das ausgedehnte hydrographische Netz im Süden, mit kleinen und mittelgrossen Flüssen – einige von ihnen mit Wasserfällen.
- Die Kommunen von Siedlern und Fischern, die sich in ihrer lokalen Kultur präsentieren.
- Das Kunsthandwerk aus Stroh, angefertigt von den Mitgliedern der Kommunen.
Reserva Extrativista Tapajós-Arapiuns
Dieses Naturreservat wurde am 6. November 1998 durch ein Dekret der Föderation in Brasília geschaffen. Es befindet sich westlich vom Munizip Santarém und nordwestlich vom Munizip Aveiros – mit einer Fläche von 647.610,74 Hektar. Anfahrt über den Rio Tapajós – hinein in den Rio Arapiuns und anschliessend weiter auf den Flüssen Rio Maró, Rio Aruã und auch dem Igarapé Mentai – die drei letzteren sind nur mit kleinen Booten befahrbar.
Weil es sich um ein sehr weiträumiges Gebiet Amazoniens handelt, besitzt dieses Reservat viele reiche, ökologische Komplexe von grosser biologischer Vielfalt.
Im Innern kann man dabei ganz unterschiedliche Vegetationsgruppen entdecken:
- Dichter Wald mit Palmen – von denen eine oder zwei Arten über die restlichen Baumkronen hinausragen – zwischen 25 und 35 Meter hoch.
- Offener Wald, mit Palmen und Bäumen, die breite Blätter besitzen, weit auseinander stehen und von unterschiedlicher Höhe sind – zwischen 10 und 25 Meter.
- Areale, die von Menschenhand geschädigt worden sind – durch Abholzung, Brandrodung, Grabungen nach Mineralien und Holzextraktion.
Die Fauna ist vielseitig und zahlreich – an Fischen kommen vor: Tambaqui (Colossoma macroponum), Jaraqui (Semaprochilodus insignis), Pirarucu (Arapaima gigas) und andere. Die interessantesten Säugetiere werden repräsentiert vom Tapir (Tapirus terrestris), dem Capivara (Hydrochoerus hydrochoeris), dem Cateto-Wildschwein (Tayassu tajacu), Ameisenbär (Tamandua tetradactyla), Gürteltier (Priodontes giganteus), Rothirsch (Mazana rondoni), dem Schwarzen Panter (Panthera onca), Caiarara-Affen (Cebus albifrons) und dem Boto-tucuxi (Sotalia fluviatilis), der Rosa Delfin.
Die Vögel sind besonders zahlreich, wie zum Beispiel der Ararajuba (Aratinga garouba), Curicaca (Theristicus caudatus), Gavião-real (Harpia harpyia), Guará (Endocimus ruber), Rouxinol (Icterus croconotes) und der seltene Uirapuru (Chirosciphia Caudata).
Reserva Florestal do Palhão
Eine Waldreserve, die von der Regierung des Bundesstaates Pará am 03. Mai 1968 (Dekret Nr. 6.063) geschaffen wurde – sie beginnt am Kilometer 64 der Strasse Santarem-Curuá-Una und hat eine Fläche von 1.172,74 Hektar. Hier findet man heterogenen, nativen Waldbestand, reich an Edelhölzern, wie zum Beispiel Pau amarelo (Euxylophora paraensis), Maçaranduba (Manilkara huberi), Cedro (Cedrela odorata), Andiroba (Carapa guianensis), Jatobá (Hymenaca courbari), Angelim (Hymenolobium modestum) und andere.
Auch eine interessante Fauna ist hier anzutreffen: Der Veado (Cervus campestris), Onça pintada (Pantera onca), Tatu (Familie der Dasypodidae), Paca (Agouti paca), und verschiedene Affenarten (aus der Familie Cebidae) und Vögel, zum Beispiel Papageien (Amazona hawalli.), Gavião-real (Harpia harpyia), Tucano (Ramphastos tucanus cuvieri).