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Bundesstaat Tocantins » Seite 2

Veröffentlicht am 25. November 2011 - 14:26h

Die Cerrado-Bäume haben einen charakteristischen, gewundenen Stamm mit dicker, widerstandsfähiger Rinde, und breite Blätter mit harter Schale. Viele der Herbaceae-Pflanzen besitzen extensive Wurzeln zum Speichern von Wasser und Nährstoffen. Die dicken Rinden und Schalen der Bäume sind Adaptionen gegen die periodischen Brände, denen die Cerrado-Landschaft ausgesetzt ist – sie schützen die Pflanzen vor der Zerstörung und erhalten sie keimfähig nach dem Feuer. So wie viele andere Savannen dieser Welt, koexistieren auch die Ökosysteme des Cerrado mit dem Feuer seit Urzeiten – anfangs waren es die natürlichen Feuer, verursacht vom Blitz oder vulkanischer Aktivität, und später die vom Menschen gelegten.

Entlang der westlichen Staatsgrenze verläuft die Stromebene des Araguaia, die extensive Feuchtgebiete und ökosysteme des Amazonas-Regenwaldes in sich vereint. Die Bananal-Insel, gebildet von zwei Armen des Rio Araguaia, besteht hauptsächlich aus Sumpfland und periodisch überschwemmter Savanne mit Galleriewald. Wo sich die beiden Flussarme wieder treffen, bilden sie ein Inlanddelta, das unter dem Namen “Cantão“ bekannt ist – einem typischen gefluteten Amazonas-Regenwald (Igapó). Der Araguaia ist auch eine der Hauptverbindungen zwischen der Amazonas-Tiefebene und dem Pantanal im Süden.

Aus der Wirtschaft

Seit seiner Gründung ist Tocantins der am schnellsten wachsende Bundesstaat Brasiliens, mit einer entwicklungsträchtigen Wirtschaft, die auf Landwirtschaft und Agro-Industrie basiert, und Emigranten aus allen Teilen des Landes anlockt. Der Bau einer lang geplanten Nord-Süd Eisenbahnstrecke wird das Wirtschaftswachstum wahrscheinlich weiter ankurbeln. Tocantins wird ausserdem das Verdienst zugesprochen, einer der best gemanagten Staaten Brasiliens zu sein.

Der Dienstleistungssektor ist die grösste Komponente mit 59,9% – gefolgt von der Industrie mit 27,2%. Die Landwirtschaft präsentiert sich mit 12,9% (2004). Tocantins exportiert: Sojabohnen (89,2%) und Rindfleisch (10,5%). Anteil an der brasilianischen Wirtschaft 0,4%.

So wie in anderen Bundesstaaten Brasiliens ist auch die Wirtschaft von Tocantins sehr von der Rinderzucht abhängig, obwohl auch die Ananas-Plantagen des Bundesstaates einen grossen Teil Brasiliens und der Nationen des Mercosul mit Früchten versorgen. Im nördlichen Teil werden Holzkohle und Palmöl aus den Babaçu-Palmen gewonnen.

In der Absicht, die wirtschaftliche Basis Tocantins zu erweitern, hat die Landesregierung das Projekt eines Wasserkraftwerks bei einem privaten Unternehmen in Auftrag gegeben, das den Rio Tocantins durch einen Damm für fünf Turbinen aufgestaut hat – dadurch mussten ein paar indigene Bewohner umgesiedelt werden. Allerdings ist der Nutzen dieses Wasserkraftwerks für den Staat unbestreitbar – eine einzige Turbine versorgt den gesamten Bundesstaat mit Energie, und die Ëlektrizität der vier anderen kann an andere Bundesstaaten verkauft werden.

Schutzgebiete

Der “Parque Nacional do Araguaia” befindet sich auf der Bananal-Insel. Er grenzt an den staatlichen “Cantão-Park“ – zusammen bilden diese strikt geschützten Gebiete den Kern des Araguaia-Mosaiks geschützter Territorien, welches aus mehr als vier Millionen Hektar staatlicher und föderativer Schutzzonen und Indianerreservaten entlang der Araguaia-Feuchtgebiete besteht. Dieses Mosaik breitet sich bis in die Nachbarstaaten Pará und Mato Grosso aus.

Der Nationalpark “Nascentes do Rio Parnaíba” befindet sich in der gegenüberliegenden Ecke des Bundesstaates, in einer Transitzone zwischen Cerrado und der halbtrockenen Caatinga. Auch er breitet sich bis in die Nachbarstaaten Maranhão und Piauí aus.

Desweiteren hat Tocantins Staats-Parks im Jalapão-Gebiet und in der Serra do Lajeado eingerichtet, um zwei einzigartige Exemplare von Cerrado zu schützen. Für die Administration aller Staats-Parks und geschützten Gebiete in Tocantins ist die Umweltorganisation “Naturantins“ verantwortlich.

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