Laut dem Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates Pará, Simão Jatene, hat seine Region in den letzten Jahren den größten Beitrag zur Verminderung der Treibhausgase innerhalb der Amazonasstaaten geleistet. Allerdings trage hierbei die Gesellschaft eine große Mitverantwortung, damit der Kampf gegen die illegale Abholzung erfolgreich fortgeführt werden könne.
In einem Interview mit dem AmazonasPortal erklärt er, dass dort auch heute noch viel zuviel kostbarer Regenwald sinnlos zerstört werde. „Wir haben zwar die Rate innerhalb von fünf Jahren von 6.000 km² auf 3.000 km² senken können, aber das ist natürlich immer noch zuviel“ erklärte Jatene am Donnerstag am Stand des Bundesstaates Pará auf dem Ausstellungsgelände der UN-Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20 in Rio de Janeiro.
Amazonien stünde derzeit vor der großen Herausforderung, die Reduktion der Urwaldzerstörung unbedingt fortzusetzen zu wollen. Man müsse jedoch auch überlegen – und dies sei bei der Betrachtung der Entwicklung ein sehr wichtiger Punkt – ob diese Ziele kurzfristig überhaupt umzusetzen seien. Als Gründe nannte Jatene die teilweise prekären Lebensbedingungen unter der Bevölkerung der abgelegenen Regenwaldgebiete. Nur wenn die Armut erfolgreich bekämpft würde, müssten die Menschen nicht mehr den Urwald nutzen oder ausbeuten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.