Nach offiziellen Angaben haben die Abholzung im Amazonasgebiet zwischen August 2013 und April 2014 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012/2013 um 20 Prozent abgenommen. Nicht abgenommen hat indes die Arbeit der Umweltbehörden und Kontrollorgane.
Bei der „Operation Grüne Welle“ sind nach Angaben der brasilianischen Umweltbehörde Ibama in den vergangenen neun Monaten hunderte von Geräten, wie Traktoren und Motorsägen sicher gestellt worden. Darüber hinaus gab es 2.401 Bußgeldbescheide, die zusammen eine Summe von unglaublichen 366 Milliarden Euro ergeben. Überwacht und kontrolliert wurden dabei Flächen des Amazonasregenwaldes im Norden und Nordosten des Bundesstaates Mato Grosso sowie im Süden des Bundesstaates Pará.
Die Kontrolle des riesigen und dichten Amazonasregenwaldes gleicht einer Sisyphus-Arbeit. Zur Hilfe nehmen die Umweltbehörden mittlerweile das Satellitensystem „Deter“, das Daten in Echtzeit übermittelt. Allerdings schlägt das System nur dann Alarm, wenn die Kahlschlagsflächen größer als 25 Hektar sind. Zudem werden bei einer Wolkendecke keine aussagekräftigen Daten erreicht. Auch deshalb sind die Behörden auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.
Im Süden Parás arbeiten sie mit dem Indiovolk der Ethnie Caiapó zusammen. Diese haben die illegalen Machenschaften der Holzmafia in ihrem Gebiet angezeigt. Bei einer Aktion gegen die illegalen Aktionen im Regenwald seien daraufhin elf Lagereinrichtungen zerstört und 26 Motorsägen sicher gestellt worden. Das darf durchaus als Erfolg gewertet werden, denn mit jeder Motorsäge könnten täglich 2,42 Hektar Wald gerodet werden, wie Ibamadirektor Luciano Evaristo ausführt.
Analysiert wird derzeit auch, ob Indios während der Trockenzeiten bei der Bekämpfung von Bränden im Amazonas-Regenwald unter Vertrag genommen werden könnten, um die Umweltbehörden zu unterstützen. Der Prozess dazu sei bereits eingeleitet worden.