Im brasilianischen Bundesstaat Amapá ragen mitten im Amazonas-Regenwald Felsblöcke in die Höhe. Aufgestellt wurden sie von Indios vor etwa 3.000 Jahren.
Weil ihre Anordnung an die vom berühmten Stonehenge in England erinnert, wird der Ort auch ”Stonehenge da Amazônia” genannt.
Offiziell heißt er Parque Archeológico do Solstício (Archäologischer Park der Sonnwende). In ihm wurden seit 2006 bereits mehrere Grabungen und Studien durchgeführt.
Sie belegen die tausendjährige Präsenz der Ureinwohner lange vor dem Kontakt mit den Europäern. Feststeht ebenso, dass die Megalithen von Menschen aufgestellt wurden.
Laut den Archäologen diente der Ort den Ureinwohnern als astronomisches Observatorium. Festgestellt wurden mit Hilfe des Schattenwurfes der Megalithen die Sonnwendtage. Sie stehen wiederum für Beginn und Ende der Trocken- und Regenperioden.
Durchgeführt wurden dort aber ebenso Rituale. Hinweise darauf geben die von den Forschern im Untergrund gefundenen Gegenstände, wie Keramikgefäße, aus Stein gefertigte Instrumente und Urnen mit menschlichen Überresten.
Ausgegraben wurden ebenso Utensilien zur Herstellung von Bier aus Mandiok oder Mais sowie Teller, was auf Feste hindeuten könnte.
Die Forscher hören den Namen ”Amazonien-Stonehenge nur“ nur ungern, weil damit der Eindruck vermittelt wird, dass es sich um eine Nachahmung handelt, wie sie sagen.
Statt einer Kopie handelt es sich nach ihren Aussagen vielmehr um eine authentische Schöpfung der Bevölkerung des Amazonas-Regenwaldes.
Ursprünglich war das Sonnwend-Observatorium Amazoniens in Privatbesitz. Im Jahr 2000 wurde der Ort vom Bundesstaat Amapá erworben und unter Schutz gestellt.
Eigentlich war geplant, ihn für Touristen zugänglich zu machen. Bisher ist er indes nur Forschern vorbehalten. An einer Öffnung wird jedoch gearbeitet.