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Illegal geschlagenes Holz aus dem Amazonas-Regenwald an 26 europäische Firmen verkauft

Veröffentlicht am 17. November 2015 - 07:32h unter Aktuelles aus Brasilien

Divulgacao GreenpeaceTheoretisch kann im Amazonas-Regenwald illegal geschlagenes Holz weder in Brasilien noch in Europa verkauft werden. Dennoch soll es mit Hilfe von gefälschten Dokumenten und Zertifikaten exportiert worden sein, wie Greenpeace anprangert. Ein von der Polizei aufgedecktes System zur “Holzwäsche“ scheint den Verdacht zu bestätigen.

Mit der Operation “Madeira Limpa“ haben die brasilianische Bundespolizei und das Staatsministerium im August im brasilianischen Bundesstaat Pará einen Holzhändlerring hochgenommen, der mit gefälschten Papieren gearbeitet hat. Verwickelt sein sollen in die Machenschaften auch Mitarbeiter von Genehmigungsbehörden.

Von der Umweltorganisation Greenpeace wurden die Vorgänge mit der Kampagne “Chega de Madeira Ilegal“ (Schluß mit illegalem Holz) schon seit Mai 2014 angeprangert. Jetzt hat die Organisation einen Bericht vorgelegt, nachdem ein Unternehmen das Holz mit gefälschten Papieren nach Europa verkauft haben soll. Das illegale Holz wurde mit den Dokumenten als legal deklariert und an 26 Unternehmen in verschiedenen Ländern Europas verkauft.

Greenpeace bezichtigt die europäischen Importeure einer Mitschuld an der Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes. Nach Angaben der Organisation würden sie die Beweise gegen das betroffene und andere verdächtige Unternehmen ignorieren, da die Fragwürdigkeit der Zertifikate und Dokumente bereits vor der Polizeioperation bekannt gewesen sei.

Von den zuständigen Behörden der Europäischen Union fordern die Umweltschützer, dass das Gesetz zur Vermeidung der Einfuhr illegal geschlagenen Holzes eingehalten wird. Geht es nach Greenpeace sollen die Firmen, die in den vergangenen 18 Monaten von dem brasilianischen Unternehmen Holz mit gefälschten Papieren gekauft haben, untersucht und bestraft werden.

Nach dem “Europe Union Timber Regulation“ müssten Importeure Maßnahmen ergreifen, um das Risiko eines Kaufs von illegal gewonnenem Holz zu verringern und zu vermeiden. Allerdings soll lediglich eine einzige Firma auf die Hinweise von Greenpeace hin weitere Angebote des unter Verdacht stehenden Unternehmens ausgeschlagen haben.

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