Die Abholzung im Amazonas ist erneut dramatisch angestiegen. Nach jüngsten Auswertungen von Satellitenbildern wurde im brasilianischen Amazonasgebiet im Oktober 2012 ein Anstieg von 377 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum registriert. Demnach sind innerhalb von 30 Tagen insgesamt 487 Quadratkilometer nativer Regenwald der Motorsäge oder dem Feuer zum Opfer gefallen. Ein Jahr zuvor waren es 102 Quadratkilometer gewesen, was von Regierung in Brasília fast frenetisch bejubelt wurde.
Den Forschern der Weltraumbehörde Inpe, welche seit Jahren die Abholzung mit einem speziell entwickelten „Abholzungs-Alarmsystem“ beobachten, hatten im vergangenen Monat zudem ein wesentlich besseren Blick auf „Amazônia Legal“, wie die komplette Amazonasregion in Brasilien genannt wird. Nur rund 17 Prozent des gesamten Territoriums waren von Wolken bedeckt, ein Jahr zuvor war fast die Hälfte der Region für die Augen der Forscher verborgen.
Durch die jüngsten Zahlen akkumuliert sich die zerstörte Urwaldfläche von August 2012 bis einschliesslich Oktober 2012 auf 1.151,6 Quadratkilometer. Dies sind 125 Prozent mehr wie in den drei gleichen Monaten des Vorjahres. Damals wurden 511 Quadratkilometer zerstörter Regenwald entdeckt.
Über ein Drittel (36%) der jüngsten Urwaldzerstörung ereignete sich im Bundesstaat Pará, auf den Bundesstaat Mato Grosso entfallen weitere 30 Prozent. Der Rest wurde im Bundesstaat Amazonas (17%), Rondônia (12%) und den anderen Bundesstaaten Acre, Tocantins und Roraima registriert.