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Abholzung im Amazonasgebiet erneut leicht gesunken

Veröffentlicht am 27. November 2014 - 17:21h unter Aktuelles aus Brasilien, News zu Abholzung & Co.

Die Abholzung im Amazonasgebiet ist nach dem dramatischen Anstieg im vergangenen Jahr wieder leicht zurückgegangen. Dies geht aus den jüngsten Zahlen der brasilianischen Regierung hervor. Demnach sank die Abholzung in Amazonien zwischen August 2013 und Juli 2014 um 18 Prozent. Es ist der zweitniedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1988. Für die Studie berücksichtigt wurden wie in den Vorjahren ausschließlich vollständig abgeholzte Flächen größer als 6,25 Hektar.

Das für die Auswertung zuständige Institut für Weltraumforschung INPE hat dabei den Regenwald kontinuierlich über Satelliten beobachtet und so in den 12 Monaten auf insgesamt 89 Satellitenbildern 4.848 km² neue Urwaldzerstörung registriert. Dies entspricht einer Fläche fast doppelt so groß wie das Saarland. Der jüngste Wert wird lediglich vom Zeitraum zwischen 2011 und 2012 unterboten, in dem die Abholzung auf das Rekordtief von 4.571 km² gesunken war. Im Folgejahr wurde allerdings mit 5.891 km² ein erneuter Anstieg und 28 Prozent verzeichnet. Umweltministerin Izabella hatte damals zunächst versucht, die Zahlen zu relativieren, hatte dann jedoch aufgrund anhaltender Kritik aus aller Welt eine Krisensitzung mit den regionalen Umweltministern angekündigt.

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Die Gespräche scheinen dabei Wirkung gezeigt zu haben. Denn bezeichnend an dem neuen Rückgang ist die Tatsache, dass gleich sieben der insgesamt neun überwachten Bundesstaaten die Abholzung reduzieren konnten. Darunter sind auch Pará, Mato Grosso und Rondônia, die in den vergangenen Jahrzehnten stets am stärksten für die massiv Zerstörung der „grünen Lunge“ verantwortlich waren. Für Teixeira ist das positive Ergebnis daher sowohl der Ausweitung der Kontrollen als auch den verstärkten Bemühungen um Umweltschutz zwischen Regierung, Grundbesitzern und Zivilgesellschaft zuzuschreiben. Unter Staatspräsidentin Dilma Rousseff, so die Ministerin, seien im Amazonasgebiet inzwischen die vier niedrigsten Abholzungsraten seit 1988 festgestellt worden.

Spitzenreiter bei der Zerstörung des normalerweise undurchdringlich anmutenden Dschungels ist jedoch auch weiterhin der Bundesstaat Pará mit 1.829 km², gefolgt von Mato Grosso (1.048 km²), Rondônia (668 km²), Amazonas (464 km²), Acre (312 km²), Maranhão (246 km²), Roraima (233 km²) und Tocantins (48 km²). Lediglich in dem an der Grenze zu Französisch-Guyana gelegenen Bundesstaat Amapá wurde erstmals keine neuerliche Abholzung registriert. Mit sind die Bundesstaaten Pará, Mato Grosso und Rondônia mit 3.545 km² für knapp Dreiviertel des in den 12 Monaten zerstörten Urwalds verantwortlich. Während in Maranhão und Tocantins die abgeholzten Flächen um 39 bzw. 35 Prozent sanken, stiegenb sie Acre und Roraima hingegen um 41 respektive 37 Prozent an.

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