Wer Manaus im Oktober besucht, der wird mit einem grossen Fest empfangen. Dabei handelt es sich nicht um einen der üblichen festlichen Empfänge, mit denen diese Stadt gewöhnlich ihre Besucher aus allen Ecken der Welt empfängt. In diesem Fall handelt es sich um den Event “Boi Manaus“ (Ochse von Manaus), der von der Präfektur zu Ehren des Geburtstags der Stadt promoviert wird – am 24. Oktober 1848 wurde Manaus der Stadtstatus zuerkannt.
Jeder auftretende Sänger kommandiert sein eigenes Gefolge – deren Mitglieder sich mittels eines speziellen Umhangs (Tururi) identifizieren, den man billig kaufen kann, und damit bilden sie dann die jeweilige Begleittruppe innerhalb der für die einzelnen Trios-elétricos reservierten Plätze in der Parade. Die Tribünen, mit einer Kapazität für mehr als 40.000 Personen, sind für jene da, die keinen Umhang gekauft haben, aber als Zuschauer gerne an der Parade teilnehmen möchten.
Nach dem Muster jener “Karnevalpräsentationen ausserhalb der Zeit”, die in vielen brasilianischen Städten eingerichtet wurden, um den Tourismus anzukurbeln, so ist es auch Manaus mit diesem Show-Produkt gelungen, die Touristikagenturen auf sich aufmerksam zu machen – inzwischen lockt der “Boi Manaus“ auch Hunderte Touristen von ausserhalb in die Metropole im Regenwald. Im Lauf von drei Tagen hintereinander ist das “Convention-Center“, der Sambodrom von Manaus, dann mit einem Publikum von mehr als 150.000 Menschen besetzt.
Verschiedene Sänger und Bands des “Boi Bumbá“ präsentieren sich auf ihren Trios-elétricos“, die besonders dafür präpariert wurden, den starken Rhythmus der Trommeln durchzuhalten, welche die Fan-Gemeinde in einer beeindruckenden Choreografie in Bewegung hält.