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Aus der Geschichte Maranhãos

Veröffentlicht am 25. November 2011 - 14:30h

Es waren die Spanier, die als erste Europäer im Jahr 1500 das Land betraten, dort wo sich heute der Bundesstaat Maranhão befindet. 1535 wurde die Region Maranhão, unterteilt in zwei “Capitanias“, vom portugiesischen Kaiser Dom João III. den Herren Aires da Cunha und Fernando Álvares de Andrade anvertraut. Danach kümmerte sich Portugal nicht mehr weiter um die Gegend – bis sich die Franzosen im Jahr 1612 dort niederliessen und anfingen, ihre Stadt “Saint Louis“ zu errichten. 1615 reagierten die Portugiesen – unter der Leitung von Jerônimo de Albuquerque vertrieben sie die Franzosen, und im Jahr 1624 gründeten sie den Bundesstaat von Maranhão und von Grão-Pará. 1641 besetzten die Holländer die “Ilha de São Luis“ (wie die Portugiesen nunmehr die französische Stadtgründung auf der Insel nannten) – prompt wurden sie ebenfalls im Jahr 1644 von den Portugiesen wieder rausgeschmissen. Von da an hatten auch weitere eventuelle Invasoren ihre Lektion gelernt und belästigten die Portugiesen nicht mehr. 1774 erfolgte die Trennung von Maranhão und Grão-Pará.

Im 17. Jahrhundert basierte die Wirtschaft des Bundesstaates auf der Produktion von Zucker, Nelken, Zimt und Pfeffer – im 18. Jahrhundert kamen Reis und Baumwolle dazu, die zusammen mit dem Zuckerrohr die drei Produkte der “Economia escravocrata“ (Sklavenwirtschaft) des 19. Jahrhunderts bildeten. Nach der Abschaffung der Sklaverei, am 13. Mai 1888, litt der Bundesstaat unter einer Periode wirtschaftlicher Dekadenz – weil die Arbeitskräfte fehlten – von der er sich erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erholte, mit dem Prozess seiner Industrialisierung – und die begann mit der Produktion von Textilien während des Ersten Weltkriegs.

Der Bundesstaat Maranhão hat zwei bedeutende Einwandererströme im Verlauf des 20. Jahrhunderts erlebt. In den ersten Jahren kamen Syrier und Libanesen ins Land, die sich anfangs einem bescheidenen Kommerz widmeten – dann grössere Unternehmen gründeten und schliesslich die ersten liberalen Berufe schufen und Politiker stellten. Zwischen den 40er und 60er Jahren wanderte eine grosse Zahl Menschen in Maranhão ein, die aus dem Bundesstaat Ceará kamen – und zwar auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen in der Landwirtschaft. Sie widmeten sich in erster Linie dem Reisanbau, was ein bemerkenswertes Wachstum der Produktion des Bundesstaates zur Folge hatte.

Die indigene Bevölkerung

Insgesamt leben in diesem Bundesstaat heute 12.238 Personen, die einer von 16 indigenen Gruppen angehören – ihnen steht insgesamt ein Lebensraum von 1.908.089 Hektar zur Verfügung. Von diesem Gesamt sind zirka 86% (1.644.089 Hektar) – sie repräsentieren 14 Territorien – bereits von der FUNAI vermessen und demarkiert worden. Zirka 14%, das sind 264.000 Hektar, und sie entsprechen zwei Territorien (der “Awá“ und der “Krikati“) befinden sich noch im Prozess der Demarkierung – aber die Indianer leben bereits auf diesem Land.

Die zahlenmässig grösste Gruppe stellen die “Araribóia“, mit 3.292 Personen – sie leben auf einem Territorium von 413.288 Hektar, bereits demarkiert, im Munizip Amarante. Die “Guajajara“ sind die zweitgrösste Gruppe mit 3.143 Personen, die in einem ebenfalls bereits demarkierten IT (Indianer-Territorium) von 137.329 Hektar leben – in den Munizipien Barra do Corda und Grajaú.

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