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Abholzung im Amazonasgebiet scheint abzunehmen

Veröffentlicht am 23. Juni 2014 - 15:20h unter Aktuelles aus Brasilien, News zu Abholzung & Co.

Queimada_ABr_02Die Abholzung im Amazonasgebiet scheint weiter zurückzugehen. Dies legen Zahlen nahe, die nun vom brasilianischen Weltraumforschungsinstitut Inpe veröffentlicht wurden. Danach hat der Kahlschlag im größten Regenwald der Erde vom 1. August 2013 bis zum 31. Mai 2014 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2012/2013 um 24 Prozent abgenommen.

Die Daten stützen sich auf das System „Deter“, das mit Hilfe von Satellitenaufnahmen Kahlschläge in Echtzeit aufdeckt. Nach den veröffentlichten Daten hat der Amazonasregenwald zwischen August 2013 und Mai 2014 um über 1.771 Quadratkilometer abgenommen, eine Fläche über dreimal so groß wie der Bodensee. Die größten Kahlschläge wurden mit 717 Quadratkilometern im Bundesstaat Mato Grosso verzeichnet. An zweiter Stelle steht mit 432 Quadratkilometern Pará.

In beiden Bundesstaaten hat die Abholzung jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 19 bis 23 Prozent abgenommen. Anders sieht es in den brasilianischen Staaten Roraima, Maranhão, Tocantins und Acre aus. Dort wurden mehr Rodungen registriert. Sie sind flächenmäßig allerdings noch geringer als in Pará und Mato Grosso.

In den zehn Monaten des Untersuchungszeitraumes wurden zudem etliche Bußgeldbescheide an Grundbesitzer und illegale Holzfäller ausgesprochen. Allein im Bundesstaat Mato Grosso waren es 748 Bußgeldbescheide, die sich auf umgerechnet etwa 170 Millionen Euro belaufen.

Auch wenn die Zahlen, die mit Hilfe des Deter-Systems gewonnen werden, insgesamt auf eine Abnahme der Abholzung hinweisen, sind sie dennoch mit Vorsicht zu genießen, da mit diesem lediglich Kahlschläge registriert werden, deren Flächen größer als 25 Hektar sind. Ein anderes Problem stellen Wolken dar. Diese haben nach Aussagen des Inpe im Mai ganze 51 Prozent Amazoniens bedeckt, wodurch die Auswertung erschwert wurde.

Genauere Aussagen darüber, ob tatsächlich weniger Waldfläche geschlagen oder abgebrannt wird, gibt das Monitoring-Projekt „Prodes“. Dessen Auswertung wird allerdings erst für den August erwartet. Die Deter-Daten werden von den Fachleuten indes als Trend gedeutet.

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