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Fonds zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes im Mittelpunkt von Kritik und Lob

Veröffentlicht am 1. August 2018 - 14:07h unter Aktuelles aus Brasilien

Vor zehn Jahren ist der “Fundo Amazônia” ins Leben gerufen worden. Im norwegischen Oslo haben Umweltminister, Nichtregierungsorganisationen und Regierungen nun Bilanz zum zehnjährigen Bestehen des Fonds gezogen. Die ist trotz Kritik positiv ausgefallen. Ins Gespräch gekommen ist auch, den Fonds als Modell in andere Länder zu übertragen.

Amazonas im Bundesstaat Acre – Foto: Pedro Devani/SecomAcre

Mit dem Amazonas-Fonds sollen Projekte gegen die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes finanziert werden. Haupteinzahler ist Norwegen. Das skandinavische Land trägt 93,3 Prozent der Einlagen. An zweiter Stelle steht Deutschland.

Noch vor einem Jahr gab es Misstöne. 2016 waren die Kahlschläge im brasilianischen Amazonas-Regenwald um 29 Prozent gestiegen. Der für seine nicht gerade umweltfreundliche Politik bekannte Präsident Brasiliens, Michel Temer, hatte angekündigt, Schutzgebiete zu Gunsten einer wirtschaftlichen Ausbeutung zu verkleinern oder aufzuheben.

Nach einem internationalen Aufschrei ist er zurückgerudert. Kurz später wurden die Zahlen über die Kahlschläge 2017 vorgelegt. Nach diesen ist zumindest im Vergleich zu 2016 eine Reduzierung von 12 Prozent registriert worden.

Jetzt wurde der “Fundo Amazônia” als ein “Erfolg“ gelobt. Kritik ist dennoch nicht ausgeblieben. Die Koordinatorin des brasilianischen Instituto Socioambiental (ISA), Adriana Ramas, forderte, dass der Fonds wieder seiner ursprünglichen Idee nachkommen solle, die Finanzierung von innovativen Projekten, die sich an die traditionellen Gemeinschaften richten, anstatt die entstandenen Finanzlücken durch die Haushaltskürzungen des brasilianischen Staates aufzufangen.

Ein hoher Teil der Geldeinlagen sei für Aktionen wie die Finanzierung der Kontrollen durch die Umweltbehörde Ibama verwendet worden, die eigentlich vom Staat finanziert werden müssten, so die Kritik.

Einigkeit herrschte darüber, dass künftig neue Wege gesucht werden müssen. Das gilt auch für die Finanzierung des Fonds. Dessen Verträge laufen 2020 aus. Von norwegischer Seite wird unter anderem ein neues Finanzierungsmodell gefordert, das ebenso die Privatinitiative mit einbindet.

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