<script>

Amazonas-Institut Imazon schlägt Alarm: Pro Stunde werden 1,2 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt

Veröffentlicht am 27. August 2021 - 15:54h unter Aktuelles aus Brasilien

Im Amazonas-Regenwald Brasiliens gehen die Kahlschläge nahezu ungebremst weiter. Nach dem Amazonas-Institut für Mensch und Umwelt (Imazon) sind zwischen August 2020 und Juli 2021 in Amazonien 10.476 Quadratmeter Regenwald gerodet worden, 1,2 Quadratkilometer pro Stunde. Laut Imazon entspricht dies der höchsten Rodungsrate der vergangenen zehn Jahre.

Abholzung Amazonas – Foto: Mayke Toscano/Secom-MT

Für seine Berechnungen über das Deforestation Alert System (SAD) wertet das Institut Satelliten- und Radarbilder aus. Der größte Anteil der Abholzungen liegt im brasilianischen Bundesstaat Pará. Allein dort hat Imazon 4.147 Quadratkilometer Kahlschlagsflächen registriert. Im Bundesstaat Amazonas waren es 1.831 Quadratkilometer.

Neben dem Institut Imazon werden die Kahlschläge auch vom brasilianischen Raumforschungsinstitut Inpe erfasst. Das arbeitet mit den zwei Systemen Deter und Prodes. Bei Deter handelt es sich um ein Warnsystem, über das die Umweltbehörden zeitnah informiert werden, um gegen Kahlschläge vorzugehen.

Erfasst werden dabei nur größere Flächen, während das System Prodes genauere Berechnungen anstellt und auch Flächen von sechs Hektar erfasst. Die Prodes-Daten werden jedoch nur einmal pro Jahr veröffentlicht.

Nach den jüngsten Deter-Daten des Inpe sind zwischen August 2020 und Juli 2021 Kahlschlagswarnungen für 8.793 Quadratkilometer Regenwald ausgestellt worden. Experten des Observatório do Clima gehen jedoch davon aus, dass die genaueren Zahlen zum dritten Mal in Folge wieder bei etwa 10.000 Quadratkilometern liegen dürften.

Brasilien ist damit weit entfernt von seinem beim Klimagipfel in Paris gemachten Versprechen, bis 2030 die illegalen Kahlschläge auf Null zu reduzieren.

Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)