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Greenpeace: „Illegaler Holzeinschlag ist ein chronisches Problem Brasiliens!“

Veröffentlicht am 6. April 2012 - 00:45h unter Aktuelles aus Brasilien, News zu Abholzung & Co.

Für die Umweltschutzorganisation Greenpeace ist der illegale Holzeinschlag in Brasilien ein „chronisches Problem“. Dies betonte Greenpeace-Urwaldexperte André Muggiati im Rahmen einer Aktion im Hinterland von Santarém im Bundesstaat Pará. Die Aktivisten entdeckten dort an sieben verschiedenen Stellen illegale Holzlager im nativen Regenwald. „Es ist hier schon chronisch: seit über 10 Jahren zeigt Greenpeace hier verbotene Aktionen an“, so das traurige Fazit von Muggiati.

Greenpeace-Aktivisten machen in Brasilien auf illegalen Holzeinschlag aufmerksam

Im aktuellen Fall wurden in den vergangenen Monaten hunderte von teilweise meterdicken Stämmen aus dem Urwald herausgerissen, ohne staatliche Genehmigung und ohne Zustimmung der dort lebenden Landarbeiter ohne Boden („Movimento dos Trabalhadores Sem Terra“ – MST). Das 50.000 Hektar große Areal rund 140 Kilometer von Santarém entfernt wird vom Institut für Landreform („Instituto Nacional de Cololização e Reforma Agrária“ – INCRA) verwaltet. Die Mitglieder der MST haben nach eigenen Angaben die illegalen Rodungen mehrfach bei der INCRA angezeigt, geschehen sei jedoch nichts.

Stattdessen fuhren Tag und Nacht schwer beladene LKWs ungehindert die illegale Fracht an die Häfen des Landes, von wo aus sie dann nicht nur an andere Orte in Brasilien sondern auch weltweit verschifft werden. Da keine offiziellen Papiere für die Ware vorliegen, werden die Stämme vor dem Eintreffen im Hafen mit legal geschlagenen Holz vermischt, so die Vermutung von Muggiati. Nur dadurch könnte die Kontrollen dann ungehindert passiert werden.

Die sieben Holzlager im dichten Dschungel wurden laut Greenpeace bei mehreren Überflügen entdeckt. Die Besichtigung später am Boden war ungleich gefährlicher. Die Situation hat sich fernab der Zivilisation zugespitzt, die Aktivisten hätten jedoch Augenblick in einen Hinterhalt geraten können. Die illegalen Holzfäller hatten sich vor der Ankunft der Umweltschützer im dichten Regenwald versteckt.

Greenpeace hat nun ein umfangreiches Dossier mit Fotos und Lageplänen der Regierung übergeben. Diese will die Vorfälle nun durch die Umweltbehörde IBAMA überprüfen.

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