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Samba: Eine Entstehungsgeschichte

Veröffentlicht am 11. April 2019 - 19:01h unter Fakten & Kuriositäten

Er ist wohl der populärste Musik- und Tanzstil, der je aus Brasilien in die Welt hinaus exportiert wurde: Samba. Bis heute ist er für manche Menschen eine regelrechte Lebensart, die in vollen Zügen gelebt und genossen wird. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand Samba direkt in Rio de Janeiro und ist seitdem das Fundament des Karnevals in Rio. Mit seinem unverwechselbaren synkopierten Rhythmus und schnellen, anmutigen Bewegungen hat die Musik- und Tanzform nicht nur Südamerika, sondern auch viele Begeisterte auf allen Kontinenten dieser Erde in seinen Bann gezogen. Selbst in vielen westlichen Ländern gibt es Samba-Tanzgruppen, die in der Karnevals-Saison in auffällig bunten Kostümen tanzend durch die Stadt ziehen. Dass der Samba afrikanische Wurzeln hat und zunächst durch seine langsame, melodische Liedform geprägt war, wissen allerdings nur die wenigsten.

Die Bedeutung und Entstehung

Es gibt keinen Zweifel: Samba ist nicht nur fester Bestandteil der brasilianischen Kultur, sondern hat auch einen ganz besonderen Platz im westlichen Mainstream. Neben traditionellem Samba-Tanzunterricht, gibt es sogar Samba-inspirierte Fitness-Tänze, die den Spaß an der Bewegung steigern sollen. In unserem digitalisierten Zeitalter können Smartphone-Nutzer selbst Samba-Apps zum Üben herunterladen oder sich mit dem Samba Brazil Slotspiel die Zeit vertreiben, das auf Online-Plattformen wie PokerStars angeboten wird. Samba ist also fast jedem Menschen ein Begriff. Aber woher kommt das Wort „Samba“ überhaupt? Angenommen wird, dass es vom Wort „Semba“ abgeleitet wurde, das auf Kimbundu (aus Angola stammende Sprache) so viel wie „Einladung zum Tanz“ bedeutet. Auch wurden die Tanzfeste der damaligen aus Afrika stammenden Sklaven in Rio de Janeiro „Semba“ genannt. Die auf diesen Festen üblichen Tänze zeichneten sich durch kreisende Hüftbewegungen aus, die vielen Figuren des heutigen Sambas sehr ähnlich sind.

Im Laufe der Zeit wurde Samba als Tanzstil von vielen unterschiedlichen bereits bestehenden Tanzformen beeinflusst, wie zum Beispiel den brasilianischen Tänzen Maxixe und Marcha, oder dem kubanischen Habanera und der deutschen Polka. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Samba auch als Liedform immer beliebter. Frühste Aufnahmen aus dem Jahr 1911 vom Samba-Pionier Alfredo da Rocha Vianna Jr., der unter dem Namen Pixinguinha bekannt war, prägten die Richtung und Klangart des Musikstils erheblich. Zur Blütezeit des Radios in den 1930er Jahren war der Samba jedoch eher eine romantische und langsamere Liedform und wurde deshalb auch als Samba-Canção bezeichnet – Ikonen wie Ismael Silva und Carmen Miranda sangen sentimentale und oft launisch wirkende Samba-Lieder, die bald auch außerhalb Brasiliens bekannt wurden. Als Carmen Miranda, die auch für ihren legendären Obsthut bekannt war, später nach Hollywood zog, löste sie auch in Nordamerika ein regelrechtes Samba-Fieber aus.

In den 1950er Jahren verlor der langsame Samba-Canção langsam an Aufschwung und in den ärmeren Gegenden, den „Shantytowns“ oder „Favelas“, entwickelte sich ein Samba-Stil, der von mehreren Schlaginstrumenten und einem schnelleren Rhythmus geprägt war. Bald bezeichnete man den Stil als „Samba de Batucada“, um die polyrhythmischen Klänge der Lieder zu unterstreichen, die bald zum Herzschlag des Karneval in Rio de Janeiro werden sollten. Organisierte Tanzgruppen, bekannt als „Escolas der Samba“ (auf Deutsch: Sambaschulen) zogen umher, um die Tanz- und Musikart zu verbreiten. Ziel dieser Gruppen war es auch, ihre Tänzer auf den jährlichen Karneval vorzubereiten. Heute gelten die Tanzschulen und Vereine sogar als die wichtigsten kulturellen Einrichtungen in Brasilien, die nicht nur den Tanz sondern auch das gesellschaftliche Miteinander fördern und alle soziale Schichten vereinen.

Samba heute

Heutzutage sind Samba und seine Sambaschulen aus der brasilianischen Kultur und aus dem Karneval nicht mehr wegzudenken. Das ganze Jahr über bereiten sich hunderte von Perkussionisten, Tänzer, Choreographen sowie Kostüm- und Umzugswagendesigner auf die jährliche Karnevalsparade vor. Dabei treten viele Gruppen im Wettbewerb gegeneinander an. Selbst Familien, die in armen Verhältnissen leben, sparen ihr gesamtes Geld um sich teure Kostüme, Make-Up, Styling und Dekorationen leisten zu können. Rio ist jedoch nicht die einzige Stadt in Brasilien, die durch ihre beeindruckenden Karnevalsfeiern bekannt ist. Auch die ehemalige Kolonialhauptstadt Salvador im Staat Bahia beeindruckt mit ganz besonderen Karnevalstraditionen, die viele afro-brasilianische Elemente enthalten. Dass Samba nicht nur einen großen Einfluss auf Karnevalsparaden auf dem gesamten südamerikanischen Kontinent hatte, zeigt sich an vielen Musikformen, die sich damals aus dem Samba-Canção entwickelt haben, wie zum Beispiel der Bossa Nova.

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