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Holzmafia bedroht weiter peruanische Indios im Amazonas-Regenwald

Veröffentlicht am 10. Dezember 2014 - 00:22h unter Aktuelles aus Peru, News zu Abholzung & Co.

holzfaeller-amazonasIndios im peruanisch-brasilianischen Grenzgebiet werden weiterhin massiv von der Holzmafia bedroht. Die abgelegene Region gilt als eine der artenreichsten des Amazonas-Regenwaldes und ist Heimat verschiedener Indio-Stämme. Holzmafia, Drogenhandel, Goldrausch und auch die Erdölgewinnung bedrohen jedoch das Gebiet und seine Bewohner. Erst im September sind in Peru der Anführer des Indio-Stammes Ashaninka und drei weitere Indios umgebracht worden. Berichtet wird ebenso von Attacken gegenüber den Völkern des Waldes.

Während in dem Gebiet die illegale Abholzung voranschreitet, nehmen die Konflikte immer mehr zu. Darauf zurückzuführen sind auch die Versuche zur Kontaktaufnahme zweier bis dato im Grenzgebiet isoliert lebenden Indio-Stämmen. Aufgrund von Bedrohungen haben sie sich an andere Indiogruppen gewandt. Keine Seltenheit sind ebenso Meldungen von ermordeten Indio-Anführern.

Organisationen wie die britische Global Witness oder Survival International weisen seit Langem auf das Problem hin. Laut Global Witness sollen zwischen 2002 und 2014 allein in Peru mindestens 57 Umweltschützer, Aktivisten und Indios umgebracht worden sein, 60 Prozent von ihnen in den vergangenen vier Jahren. Neben illegalen Abholzungen, Drogenhandel und dem Bergbau leiden die peruanischen Indios ebenso an der Rechtsunsicherheit. Einem Bericht des Global Witness zu Folge leben 72 Prozent der peruanischen Indio-Gemeinschaften in ihren traditionellen Gebieten, ohne dass diese rechtlich anerkannt sind. Die britische Organisation bezichtigt Peru, ihre Verpflichtungen zum Schutz der indigenen Völker, des Amazonas-Regenwaldes und der Gewährung der Menschenrechte nicht einzuhalten.

Nach den Morden im September haben Peru und Brasilien nun endlich reagiert. Von Peru wurden Polizisten in die betroffene Region entsandt, um den Schutz der indigenen Völker zu gewähren. Wie es heißt, sollen weitere Maßnahmen folgen. Auch die brasilianische Bundespolizei hat zumindest vorübergehend ein Kontingent für die Region zur Verfügung gestellt. Festgenommen wurden in Peru drei illegale Holzhändler, die an den Morden des Indio-Aktivisten Edwin Chota und der Indios beteiligt sein sollen. Allerdings wird befürchtet, dass nicht alle Mörder und Anstifter von der Justiz zur Rechenschaft gezogen werden. Indios berichten zudem davon, dass die Morddrohungen und Einschüchterungsversuche ungehindert weitergehen.

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