Die Europäische Union will verstärkt zur Verminderung der weltweiten Abholzung beitragen. Davon profitieren soll auch der Amazonas-Regenwald, wie EU-Energiekommissar Miguel Arias Cañete nach Gesprächen mit der brasilianischen Umweltministerin Izabella Teixeira in Rio de Janeiro angekündigt hat.
Mit dem 500 Millionen Euro schweren EU-Fonds sollen unter anderem die Wälder geschützt werden, um den Ausstoß an Treibhausgasen zu mindern und den Klimawandel abzuschwächen. Finanziert werden über ihn bis 2020 Projekte in verschiedenen Entwicklungsländern. Von dem Fond profitieren könnte dabei auch Brasilien. Notwendig ist dazu die Vorlage eines Projektes. Die Europäische Union habe eine lange Tradition bei der Kooperation zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes und werde Brasilien bei der Bekämpfung der Abholzung auch weiterhin unterstützen, so Miguel Arias Cañete.
Vom EU-Kommissar gab es bei der den Gesprächen folgenden Pressekonferenz zudem ein Lob für Brasilien, das die Abholzungsrate im Amazonas-Regenwald in den vergangenen zehn Jahren extrem reduziert hat. Nach offiziellen Regierungsangaben konnten die Kahlschläge zwischen 2004 und 2015 um 82 Prozent verringert werden. Sind 2004 noch 22.772 Quadratkilometer Regenwald den Kettensägen zum Opfer gefallen, waren es 2014 etwa 5.012 Quadratkilometer.
Gesunken sind damit auch die Treibhausgas-Ausstöße. 2005 waren die Abholzungen für 57 Prozent der Treibhausgas-Emissionen Brasiliens verantwortlich, 2014 waren es 15 Prozent, wie Umweltministerin Izabella Teixeira betonte.
Jetzt will das südamerikanische Land das Vernichten der Wälder Amazoniens noch stärker bekämpfen, bis 2030 sollen zumindest die illegalen Kahlschläge ausgemerzt sein. Die Strategie ist Teil des Beitrags Brasiliens zum Klimaschutz. Im gleichen Zug sollen zudem 120.000 Quadratkilometer wieder aufgeforstet und 150.000 Quadratkilometer degradierte Weiden wieder verbessert werden.
Ganz auf Null wird die Zerstörung der brasilianischen Wälder jedoch nicht sinken. Teixeira räumte ein, dass die Regierung die legale „Pflege“ des Regenwaldes nicht verbieten könne. Diese betragen zwischen 1.500 und 5.000 Quadratkilometer Kahlschläge pro Jahr.