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Dorfgemeinschaft baut Öko-Pension für Touristen im Amazonas

Veröffentlicht am 28. August 2014 - 16:45h unter Aktuelles aus Brasilien

23072014-153834Im Dorf Anã im tiefen Regenwald des Amazonas haben sich die Bewohner zusammengeschlossen, um durch Öko-Tourismus Geld zu verdienen. In der Nähe von Santarém wurde dafür am Ufer des Flusses Arapiunas gemeinschaftlich eine kleine Pension errichtet. In vielerlei Hinsicht unterscheidet sich diese von anderen Angeboten. Statt Betten gibt es Hängematten und die Dorfgemeinschaft betreut die Touristen, sei es beim Kochen der Mahlzeiten oder bei den Ausflügen in den schier undurchdringlichen Dschungel.

Anã liegt etwa vier Stunden mit dem Boot von der Stadt Santarém entfernt in dem Schutzgebiet Tapajós-Arapiuns im Westen des brasilianischen Bundesstaates Pará. Dort hatten die Dorfbewohner die Idee, gemeinsam eine Pension für Touristen zu bauen. Bei der Idee alleine blieb es nicht. Schnell fanden sie Unterstützung beim Projekt „Gesundheit und Frohsinn“ und ebenso der Organisation Tapajoara. Die knüpften Kontakte und halfen bei der Organisation. Den Rest erledigten die Dorfbewohner selbst. 96 Familien haben sich direkt und indirekt an dem Bau beteiligt, haben gemauert, gezimmert, das Dach mit Stroh gedeckt und die Pousada mit einem Gemeinschaftsraum, Bad und einem Redário ausgestattet, einem Raum, in dessen Mitte an einer Säule aus einem Baumstamm die Hängematten aufgespannt werden.

20 Gästen bietet die Pension Platz, die ihren Strom aus Solarmodulen, das Wasser aus einem eigenen Brunnen und die Nahrungsmittel aus den eigenen Bauerngärten und dem Regenwald bezieht. Obwohl das Gemeinschaftsprojekt erst vor wenigen Monaten eröffnet worden ist, zieht es schon jetzt Touristen aus dem In- und Ausland an. Die Dorfbewohner träumen deshalb bereits von kleinen Erweiterungen und wollen weitere Sonnenkollektoren sowie einen energiesparenden Kühlschrank kaufen. Auch dabei gehen sie ungewöhnliche Wege. Statt einer Kreditaufnahme haben sie das Erweiterungsprojekt ins Internet gestellt, um über „Garupa“ Menschen zu finden, die sich mit Spenden am Bau ihrer ungewöhnlichen Öko-Pension im Regenwald beteiligen.

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