Palmherzen sind nicht nur in Brasilien als Salat oder in herzhaften Torten beliebt. Eine der Palmarten aus denen das Palmito gewonnen wird, ist die Pupunha. Dass sie heute in ganz Brasilien kultiviert wird, ist den peruanischen Indios zu verdanken. Sie nutzen die Palme seit Jahrtausenden.
Die Pfirsischpalme ist bisher die einzige von 150 Palmarten des Amazonasgebietes, die bereits vollständig kultiviert ist. Präsent ist sie sowohl in Brasilien als auch in Peru und den Ländern Mittelamerikas. Historische Aufzeichnungen darüber, wo sie erstmals kultiviert wurde, gibt es nicht. Die Forscher gehen jedoch davon aus, dass die peruanischen Indios einen wichtigen Beitrag dazu geleistet haben, die Palmart zu verbreiten. Für viele Indiostämme ist die Pupunha mit ihren roten, Tischtennisball großen Früchten sowohl wichtiges Nahrungsmittel als auch Baustoff. Die Blätter dienen zur Dachabdeckung, die Stämme als Pfeiler und Wände und die Früchte sind eine wahre Vitaminquelle.
Allerdings ist die Urform der Pupunha, anders als die heutige meist verwendete Form, mit Dornen bestückt. Wie es letztlich zur dornenlosen Form kam ist nicht restlos geklärt. Möglich wären eine Mutation oder eine natürliche Auskreuzung mit einer dornenlosen Palmart. Herausgefunden haben die Wissenschaftler indes, dass der Ausgangspunkt der dornenlosen Pupunha in der Region Yurimaguas liegt. Sie wurde von den Indios entdeckt und gezielt weiter verbreitet. Eine der Thesen geht davon aus, dass die Indios Xauins sogar sämtliche bedornten Pupunhas, denen sie begegnet sind, kurzerhand gefällt haben, um deren Ausbreitung zu verhindern. Für sie war die dornenlose Palmart wesentlich wertvoller. Denn die Palme muss letztendlich noch erklettert werden, um an die Früchte zu gelangen.