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Brasilien bescheinigt Amazonas niedrigste Abholzungsrate in 24 Jahren

Veröffentlicht am 6. Dezember 2011 - 14:02h unter Aktuelles aus Brasilien, News zu Abholzung & Co.

Der Regenwald im brasilianischen Amazonas hat zwischen August 2010 und Juli 2011 insgesamt 6.238 Quadratkilometer Waldes verloren. Dies gab die staatliche Projekt zur Überwachung der Entwaldung im Amazonas (PRODES) bekannt. Es soll damit die niedrigste jährliche Rate seit Beginn der Statistik im Jahr 1988 sein.

Die Auswertung erfolgte anhand von Satellitenaufnahmen durch die nationale brasilianische Weltraumagentur INPE. Hier werden sämtliche sichtbaren – nicht von Wolken bedeckten – Bereiche auf Brandrodungen und Kahlschlag untersucht und mit vorherigen Aufnahmen verglichen.

2011 ist damit nach Angaben von PRODES die Rate um 11 Prozent niedriger als im Vorjahr, wo 7.000 Quadratmeter vernichteter Regenwald registriert wurden. Trotz des Rückgangs umfasst das in einem Jahr zerstörte Gebiet im Amazonas siebenmal die Größe der Stadt Berlin.

Laut INPE-Direktor Gilberto Câmara ist die Abholzung zwischen 2010 und 2011 faktisch in allen betroffenen brasilianischen Bundesstaaten zurückgegangen. Lediglich in den Bundesstaaten Mato Grosso und Rondonia zeigen die Satellitenaufnahmen eine Zunahme der Entwaldung. Im Mato Grosso stieg die abgeholzte Fläche um 1.126 Quadratkilometer oder 20 Prozent. In Rondônia wurden seitens der INPE 869 Quadratkilometer registriert, dies ist doppelt soviel wie im Vorjahr.

In dem bislang am stärksten betroffenen Bundesstaat Pará sank die Abholzung zwar um 15 Prozent, die Region im Norden Brasilien trägt mit 2.870 Quadratkilometern allerdings weiterhin den Löwenanteil bei der Vernichtung der einzigartigen Ökosystems.

Nach Angaben der Regierung ist der Rückgang der Entwaldung zahlreichen Aktionen zur Eindämmung der Abholzung zuzuschreiben, die seit April dieses Jahres massiv verstärkt wurden. Allerdings soll nun gerade in den Gebieten mit erhöhter Vernichtung von amazonischen Regenwald wie Mato Grosso und Rondônia der Raubbau an der Natur zukünftig noch stärker bekämpft werden.

Gemäß den jüngsten Zahlen der brasilianischen Umweltbehörde IBAMA wurden alleine im Bundesstaat Mato Grosso insgesamt 38.500 Hektar illegal abgeholzte Regenwälder ein Embargo verhängt. Im gesamten brasilianischen Amazonasgebiet liegt die Zahl bei 79.000 Hektar. Von diesen Grundstücken dürfen keine Produkte kommerzialisiert werden, dies gilt auch für die eventuell darauf lebenden Rinderherden. Über 8.000 Bußgeldbescheide wurden laut der Behörde ausgestellt, zudem 350 Lastwagen und 42.000 Kubikmeter Tropenholz beschlagnahmt.

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