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Wasserkraftwerk Belo Monte führt zu Raubbau in Indio-Gebieten

Veröffentlicht am 14. Mai 2015 - 08:32h unter Aktuelles aus Brasilien

Indio Proteste gegen Kahlschläge für das Wasserkraftwerk Belo Monte

Mehrere Indio-Gebiete in der Umgebung des umstrittenen Kraftwerkbaus Belo Monte leiden verstärkt unter illegalem Holzeinschlag. Sowohl Hilfsorganisationen als auch das Staatsministerium klagen eine Zunahme der skrupellosen Machenschaften der Holzmafia in indigenen Gebieten in der Nähe der Stadt Altamira im brasilianischen Bundesstaat Pará an.

Bei den Anklagen handelt es sich nicht um direkte Kahlschläge für den Bau des drittgrößten Wasserkraftwerkes der Welt. Vielmehr hat Belo Monte eine Vielzahl von Menschen angezogen. Allein in der Stadt Altamira soll die Bevölkerung um 50 Prozent auf 150.000 Einwohner gestiegen sein, wodurch sich der Holzbedarf erhöht habe. Urwaldbäume werden jedoch auch gefällt, um die Industrie im Süden und Südosten Brasiliens zu beliefern, wie es heißt.

Besonders betroffen ist das Indio-Gebiet Cachoeira Seca des Volkes der Arara. Dort hat das Institut Socioambiental (ISA) allein 2014 eine Kahlschlagsfläche von 13.390 Hektar registriert, den Bau von über 700 Kilometern Straßen und sogar von Sägewerken.

Eine der Voraussetzungen für den Bau des gigantischen Wasserkraftwerkes am Fluss Xingu war die Ausweisung des Indio-Territoriums Cachoeira Seca sowie die Umsiedlung der dort lebenden Fazendeiros, Landwirte und Flussanlieger. Eingerichtet werden sollten zudem 21 Wachposten in elf Indio-Gebieten, um sie vor dem Raubbau durch Nicht-Indios zu schützen. Weiters war der Bau von Schulen, Gesundheitsposten und anderen Einrichtungen vorgesehen. Bisher wurden diese Auflagen laut Staatsministerium und ISA jedoch nicht oder nur eingeschränkt erfüllt. Das für den Bau verantwortliche Konsortium Norte Energia will indessen nach eigenen Angaben bereits ein Drittel der vorgesehenen Summe für die Auflagen investiert haben.

Eingerichtet wurde mittlerweile eine Kommission des Senats, welche die Einhaltung der Auflagen und den Bauvorgang überprüfen soll. Daten für eine Ortsbesichtigung wurden bisher jedoch keine festgelegt. Währenddessen hat Norte Energia bereits die Betriebserlaubnis für das Wasserkraftwerk beantragt, die eigentlich nicht erteilt werden dürfte, so lange die Auflagen aus dem Genehmigungsverfahren nicht erfüllt sind. Gleichzeitig wurde unlängst bekannt, dass auch beim Bau Belo Montes Schmiergelder in zweistelliger Millionenhöhe geflossen sein sollen.

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