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Forscher entdecken 300 neue Tier- und Pflanzenarten im Amazonas-Regenwald Brasiliens

Veröffentlicht am 3. April 2019 - 06:59h unter Aktuelles aus Brasilien

Mit einem Kraftakt ist es den Forschern des Museums Paraense Emílio Goeldi gelungen, in nur vier Jahren die Liste der Tier- und Pflanzenarten des Amazonas-Regenwaldes mit über 300 Neuentdeckungen zu erweitern.

Neu entdeckte Eidechsen-Spezies in Amazonien – Foto: Printscreen

Zwischen 2014 und 2018 hat die Einrichtung ihre Anstrengungen zur Neubeschreibung von Tier- und Pflanzenarten verstärkt. Unternommen wurden weitere wissenschaftliche Expeditionen in den Amazonas-Regenwald der brasilianischen Bundesstaaten Amazonas und Mato Grosso.

Archive, Sammlungen und Studien wurden gesichtet, Analysen in Laboren angestellt und Vergleiche mit vorhandenen Arten gemacht. Das Ergebnis dieser Arbeit ist die Beschreibung von 301 bisher nicht erfasster Tier- und Pflanzenarten.

Zu ihnen zählt unter anderem der Feuerschwanz-Affe Zogue-Zogue rabo de fogo (Plecturocebus miltoni). Erst im vergangenen Jahr ist den Forschern der Nachweis einer weiteren bisher unbekannten Zogue-Zogue-Art gelungen, der den Namen Plecturocebus grovesi erhalten hat.

Kaum entdeckt gilt er allerdings schon als vom Aussterben bedroht, da sich sein Vorkommen auf ein eng begrenztes Gebiet beschränkt, das inmitten einer Linie der verstärkten illegalen Kahlschläge liegt.

Neben Säugetieren konnten die Wissenschaftler ebenso dutzende neue wirbellose Tiere, wie aus dem Insektenbereich beschreiben, Fische, Amphibien, Reptilien, Pilze und Pflanzen. Die größte Gruppe der Neuentdeckungen umfasst die Insekten. Zu ihnen gehört neben anderen eine Spinnenart (Myrmecium nogueirai), die sich als Ameise ausgibt, um sich so vor Fressfeinden zu schützen.

Die vorgelegten Zahlen sind beeindruckend, sagt Museumsdirektorin Ana Albernaz. Sie verweist aber auch darauf, dass Amazonien nach wie vor viele Geheimnisse birgt, während der Regenwald gleichzeitig weiter stark abgeholzt wird. Tier- und Pflanzenarten könnten verschwinden, ohne dass sie jemals von den Forschern entdeckt wurden, so Albernaz.

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