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Überschwemmungen: Über 60.000 Familien erhalten ‚Cartão Amazonas Solidário‘

Veröffentlicht am 2. Mai 2012 - 00:51h unter Aktuelles aus Brasilien

Nicht nur entlang des Rio Negro und in Manaus blicken die Menschen mit Sorge auf den stetig steigenden Wasserspiegel. Auch am Rio Solimões und seinen Zuflüssen Juruá und Madeira flüchten seit Wochen tausende Menschen vor dem andauernden Hochwasser. Nach jüngsten Informationen des Zivilschutzes sind mittlerweile über 60.000 Familien von Überschwemmungen betroffen, in 25 Gemeinden des Bundesstaates Amazonas wurde bereits der Notstand ausgerufen. In den kommenden Wochen soll es laut den Meteorologen endlich wieder weniger regnen, aber erst dann dürften die Pegelstände wieder langsam sinken.

Schon seit Februar kämpfen die Menschen in der abgelegenen Region im Norden Brasilien mit den Wassermassen. Seitdem liefern die Behörden Hilfsgüter in die betroffenen Dörfer und Kleinstädte inmitten des amazonischen Regenwaldes. Familien haben zunächst so genannte „Basis-Kits“ mit Hygieneartikeln, Reinigungsmitteln, Medikamenten und Wasserfiltern erhalten. Über 120 Tonnen wurden bereits an die betroffene Bevölkerung verteilt. Zudem hat der Bundesstaat in einem ersten Schritt für die acht am schlimmsten betroffenen Gemeinden rund 340.000 Euro an finanzieller Hilfe zur Verfügung gestellt.

Gouverneur Omar Aziz übergibt einen "Cartão Amazonas Solidário" an eine von Überschwemmungen betroffene Frau

Nun jedoch soll auch jede registrierte Familie über eine Art Kreditkarte eine direkte finanzielle Hilfe von rund 160 Euro erhalten. In den vergangenen zwei Wochen wurden bereits über 10.000 solcher Karten verteilt. Nun hat die Landesregierung jedoch kurzerhand beschlossen, dass weitere 50.000 Familien davon profitieren sollen. Der „Cartão Amazonas Solidário“ könne zwar nicht alle entstandenen Schäden ersetzen, so Gouverneur Omar Aziz bei der Ankündigung am vergangenen Wochenende, es sei jedoch eine notwendige Hilfe. Kein Überschwemmungsopfer lebe in einer solchen Situation, weil er es selbst wolle. Finanziert werden die Beihilfen zum Teil durch Zuschüsse aus Brasília, den größten Teil der Kosten trägt jedoch der Bundesstaat Amazonas.

Jedes Jahr ist die Amazonasregion sowohl von extremer Trockenheit und massiven Überschwemmungen bedroht. Die Bewohner entlang der Flüsse haben sich zwar längst an diese Zustände gewöhnt, doch die stetige Veränderung der Umwelt zieht immer häufiger notwendige Maßnahmen mit sich. So empfahlen die Behörden aufgrund des Hochwassers von 2011 bereits frühzeitig, das Bodenniveau der auf Pfählen gebauten Häuser entlang der Ufer in diesem Jahr rund einen Meter höher zu setzen.

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