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Wahlen in Brasilien lassen Zahlen von Rodungen und Bränden im Amazonas-Regenwald steigen

Veröffentlicht am 15. Juli 2022 - 06:56h unter Aktuelles aus Brasilien

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind im Amazonas-Regenwald Brasiliens täglich Flächen von der Größe von 2.000 Fußballfeldern gerodet und zerstört worden. Ein neuer trauriger Rekord wurde ebenso bei den Bränden verzeichnet. Allein im Juni hat das Raumforschungsinstitut Inpe über 2.560 Brandherde in der brasilianischen Amazonasregion registriert.

Der Amazonas brennt – Foto: Mayke Toscano Secom-MT/FotosPublicas

Die jüngst in Brasilien vorgelegten Daten zeigen, dass die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes weiter in großen Schritten vorangeht. Laut dem Raumforschungsinstitut Inpe sind im ersten Halbjahr bereits 3.988 Quadratkilometer Regenwald dem Erdboden gleich gemacht worden. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahes bedeutet dies eine weitere Zunahme von 10,6 Prozent.

Ähnlich sieht es bei den Bränden aus. Deren Zahl ist im Juni dieses Jahres im Vergleich zu 2021 um elf Prozent gestiegen. Seit 2007 sind im Juni nicht mehr so viele Brandherde registriert worden, wie das dieses Jahr der Fall ist. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres summieren sich die Brandherde bereits auf 7.533.

Auch das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 17 Prozent. Die eigentliche Trocken- und damit Brandzeit beginnt jedoch erst im Juli. Experten und Umweltschützer befürchten deshalb weitere Zunahmen und schlagen Alarm.

Sie verweisen dabei ebenso auf das Wahljahr. In Brasilien werden im Oktober Bundesabgeordnete und Präsident gewählt. Wegen der Befürchtung, dass der amtierende Präsident Jair Bolsonaro diese verlieren könnte, scheinen einige Kriminelle die gegenwärtige Situation ausnutzen zu wollen, um Fakten zu schaffen.

Seit der ultrarechte Bolsonaro 2019 das Amt des Präsidenten angetreten hat, sind die Zahlen der Rodungen und Brände in Brasilien sprunghaft gestiegen. Unter seiner Regierung sind gleichzeitig die Umweltkontrollen gesunken und wesentlich weniger Umweltvergehen geahndet worden.

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