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Abholzung des Amazonas-Regenwaldes nimmt wieder zu

Veröffentlicht am 8. Dezember 2015 - 23:12h unter Aktuelles aus Brasilien

Amazonas von oben_Luciana MacedoDer Abwärtstrend der Rodungen in der Amazonasregion scheint gebrochen. Zwischen August 2014 und Juli 2015 sind 5.831 Quadratkilometer Regenwald den Kettensägen zu Opfer gefallen. Im Vergleich zu 2013/2014 sind die Kahlschläge damit um 16 Prozent gestiegen, wie vom Raumforschungsinstitut Inpe bekannt gegeben worden ist.

Nachdem über Jahre hinweg eine Reduzierung der Kahlschläge im Amazonas-Regenwald verzeichnet werden konnten. Ist es 2012/2013 erstmals wieder zu einem Anstieg gekommen. Jetzt scheint sich der Trend zu bestätigen. Schon die vorläufigen Daten hatten auf eine Zunahme der Rodungen im Untersuchungszeitraum 2013/2014 gedeutet. Nach der Auswertung der Satellitenbilder hat das Inpe nun eine Steigerung von 16 Prozent bekannt gegeben.

In verschiedenen Bundesstaaten wurden dabei sogar Zunahmen von 54 Prozent registriert, wie im Fall von Amazonas. In Mato Grosso sind 40 Prozent und in Rondônia 41 Prozent mehr Regenwald abgeholzt worden als im Vorjahr. Bei den absoluten Zahlen liegt der Bundesstaat Pará an der Spitze, in dem 1.881 Quadratkilometer Amazonas-Regenwald kahlgeschlagen wurden.

Regierung und Umweltministerium wollen nun nach neuen Wegen suchen, um die Vernichtung der „grünen Lunge“ zu bremsen. Erklärtes Ziel ist es, bis 2030 die illegalen Kahlschläge im Amazonas-Regenwald auszumerzen, wie unter anderem bei der Weltklimakonferenz in Paris bekannt gegeben wurde.

Doch nicht nur die Kahlschläge machen dem Regenwald zu schaffen. Verzeichnet wurden dieses Jahr ebenso wesentlich mehr Brände als im Vorjahr. Ihre Zahl ist um 30 Prozent gestiegen. Allein im Bundesstaat Amazonas hat das Inpe im August 3.852 Brandherde via Satellitenbilder registriert, während das Mittel für diesen Monat bei 1.462 Brandherden liegt. Im September wurde sogar die enorme Zahl von 5.882 Brandherden vermeldet.

Erhöht wird die Brandgefahr durch das Klimaphänomen El Niño, das dieses Jahr besonders stark ausfällt und in einigen Amazonas-Regionen für einen Mangel an Niederschlägen und erhöhte Temperaturen sorgt. Experten gehen davon aus, dass die Trockenheit weiter anhalten und seinen Höhepunkt erst in den nächsten drei Monaten erreichen wird.

Mit weiteren Bränden ist deshalb zu rechnen. Die Großzahl von ihnen könnte allerdings vermieden werden. Von der Umweltbehörde Ibama heißt es dazu, dass die Landwirte und Rinderhalter der Region ihre Praxis der Bewirtschaftung umstellen und modernisieren müssen, da viele von ihnen nach wie vor das Feuer zur „Pflege“ von Weiden und Ackern einsetzen.

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