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Regenwaldabzolzung: Militär soll Umweltbehörden gegen Attacken schützen

Veröffentlicht am 6. November 2018 - 15:39h unter Aktuelles aus Brasilien

Im Amazonas-Regenwald des brasilianischen Bundesstaates Pará soll künftig das Militär Mitarbeiter der Umweltbehörde ICMBio schützen, wenn diese Kontrollen gegen die illegalen Kahlschläge durchführen. Anlass dafür sind wiederholte Attacken auf die ICMBio-Mitarbeiter.

Militär soll Umweltbehörden gegen Attacken schützen – Foto: Mário Vilela/Funai/Agência Brasil

Denen ist im Oktober im Nationalwald Itaituba 2 nach einem Kontrolleinsatz von der Bevölkerung der Rückweg abgeschnitten worden. Brücken wurden in Brand gesetzt und Warnschüsse in die Luft abgegeben.

Vorausgegangen sind dem Kontrollen gegen die illegale Abholzung von Urwaldriesen und Palmito in dem Schutzgebiet sowie die Zerstörung und Beschlagnahmung von Motorsägen Lastwagen und anderem Material. Ihre Rückfahrt konnten die ICMBio-Mitarbeiter erst wieder mit Hilfe der herbei gerufenen Polizisten fortsetzen.

Polizeieskorten bei Einsätzen gegen die Umwelt-Kriminellen sind im Amazonas-Regenwald keine Seltenheit. Allerdings hatte im Süden Parás die Polizei kurz nach dem Vorkommnis ihre Zusammenarbeit aufgekündigt, aus Sicherheitsgründen, wie es hieß.

Sowohl von Umweltminister Edson Duarte als auch anderen Regierungsmitgliedern sind die Attacken aufs Schärfste verurteilt worden. Statt klein beizugeben werde jetzt noch stärker kontrolliert, so der Grundton. Für die Sicherheit der Umweltbehörden soll dabei die Força Nacional sorgen. Das gilt zumindest für die nächsten 180 Tage. Danach werde geprüft, ob eine Verlängerung notwendig sei.

Die Taktik mit Einschüchterungsversuchen und tätlichen Angriffen zu reagieren, um die ohnehin wenigen Kontrollen im Amazonas-Regenwald noch stärker einzuschränken, wird ebenso in anderen Regionen Amazoniens praktiziert.

Im Bundesstaat Rondônia sind am 20. Oktober vor einem Hotel parkende Fahrzeuge der Umweltbehörde Ibama in Brand gesetzt worden. Auch dort war ein Einsatz gegen die Holzmafia vorgesehen.

In Humaitá, im brasilianischen Bundesstaat Amazonas, mussten die Mitarbeiter beider Umweltbehörden nach Attacken Ende 2017 aus Sicherheitsgründen die Stadt verlassen. Unter anderem hatten Teile der aufgebrachten Bevölkerung die Gebäude von Ibama und ICMBio angezündet, als Antwort auf Kontrollen gegen den illegalen Goldabbau in der Region.

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