Es ist ein beeindruckendes Erlebnis, wenn tausende kleine Schildkröten am Ufer und am Strand entlang gen Wasser robben. Am Wochenende wurden gleich in zwei Bundesstaaten des Amazonasgebietes 21.000 kleine Schildkröten in die große Freiheit entlassen. Mit den Projekten soll der Erhalt verschiedener Süßwasserschildkröten, der “Quelônios” wie sie im Norden Brasiliens genannt werden, gewährleistet werden.
Begonnen hat die Arbeit schon vor vier Monaten. Entlang der Ufer des Flusses Uatumã sowie der Seen Maracaranã und Jaroacá wurde bereits die Eiablage bewacht. Auch im Zentrum zum Schutz und zur Studie der Quelônios (CPPQA) schlüpften tausende Schildkrötenjunge. Die weniger als Handtellergroßen Tierchen wurden nun in den vergangenen Tagen wieder an den Ufern der Seen und Flüsse in die Natur entlassen. Mit dabei waren neben Biologen und Mitarbeitern des Zentrums auch die Bevölkerung. Schließlich hat das Projekt ebenso zum Ziel, die Bewohner in die Naturschutzarbeit aktiv einzubeziehen.
Die Freisetzung der Schildkröten in der Region Uatumã ist eins der Umwelt- und Sozialprojekte des Energieunternehmens Eletrobras Amazonas. Allein in diesem Jahr wurden mit Hilfe des Projektes 17.000 Schildkröten von vier verschiedenen Arten der Natur zurück gegeben.
Im Westen des Bundesstaates Pará krabbelten ebenso tausende Schildkröten unter den Augen von Jung und Alt in Richtung Wasser. 4.100 Junge wurden im Gemeindegebiet von Juruti in die Freiheit entlassen. Ziel ist es, die Seen der Region wieder mit der vom aussterben bedrohten Art zu besiedeln. In dem Projekt zur Umweltschutzerziehung (BIEMA) sammelten Anlieger der Seen die Eier ein und brachten sie in geschützte Erdlöcher. Unter Beobachtung konnten dort die kleinen Panzertiere heranwachsen. Kurz vor dem Schlüpfen wurden sie in eigens angefertigte Terrarien gebracht, die ihre baldige natürliche Umgebung simulierte. Im vergangenen Jahr wurden auf diese Weise 27.000 Quelônios gezogen und freigelassen. In diesem Jahr sollen insgesamt 100.000 in die Seen entlassen werden.