Mit über 11.000 Brandstellen in neun Monaten sind im brasilianischen Bundesstaat Amazonas in diesem Jahr soviel Brandherde wie noch nie verzeichnet worden. Allein in den vergangenen acht Tagen hat das Institut für Raumforschung (Inpe) 734 Feuerstellen registriert. Die überwiegende Großzahl der Brände geht dabei auf menschliches Handeln zurück.
In der Trockenzeit wird Jahr für Jahr eine erhöhte Zahl an Bränden registriert. Soviel wie in diesem Jahr hat es allerdings noch nie gegeben, seit das Inpe vor 17 Jahren diesbezüglich mit der Überwachung anhand von Satellitenbildern begonnen hat.
Von Januar bis Oktober wurden allein im Bundesstaat Amazonas 11.774 Brandherde festgestellt, während es im gesamten Jahr 2014 „nur“ 9.322 waren. Spitzenreiter ist dieses Jahr bisher der September, auf den 5.882 Feuerstellen entfallen sind.
Schuld an den Bränden ist unter anderem die in Brasilien weit verbreitete Praxis, Weiden und Acker zur Pflege abzubrennen sowie ebenso die Brandrodung und das Verbrennen von Hausmüll. Begünstigt wird die Ausbreitung der Feuer durch das Phänomen El Niño, das derzeit für ein extrem trockenes Klima in der Amazonasregion sorgt.
Die Schäden für Tiere und Umwelt durch die Brände sind enorm. Aber auch die Menschen leiden unter den Folgen. Über Tage hinweg war Manaus durch die Feuerstellen in der Umgebung der Stadt in eine dichte Rauchwolke eingehüllt. Mittlerweile wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die bereits einen Aktionsplan vorgelegt hat.
Der bezieht sich bisher allerdings nur auf die Großraumregion von Manaus. Feuerwehrkräfte sind indes an verschiedenen Brandstellen im Einsatz.