Forscher und Umweltschützer haben Grund zum Aufatmen. Im vergangenen Jahr sind in der Amazonasregion wieder höhere Geburtszahlen von Land- und Süßwasserschildkröten registriert worden. Mit Hilfe des Programmes “Quelônios da Amazônia” sind 2017 etwa 3,5 Millionen Amazonas-Schildkröten (Podocnemis expansa) geschlüpft.
Das “Programa Quelônios da Amazônia” existiert bereits seit 1979. Gegründet wurde es zum Schutz der Amazonas-Schildkröten und um deren Bejagung einzudämmen. Das Konzept ist aufgegangen. Seit Bestehen des Projektes sind bereits 79,4 Millionen Jungtiere der Schildkröten Amazoniens mit Hilfe von Biologen, Umweltschützern und der Bevölkerung geschlüpft.
Monitoriert werden über das Programm etwa 50.000 Weibchen im fortpflanzungsfähigen Alter sowie die Ablagestellen der Eier. Der betreute Bereich ist enorm. Er erstreckt sich über acht Bundesstaaten Brasiliens. Mitarbeiter der Umweltbehörde Ibama kontrollieren sowohl die Ablagebereiche und mögliche Jagdtätigkeiten.
Die Jagd ist neben der Zerstörung des Lebensraums eine der größten Bedrohungen der Schildkröten. Sie und ihre Eier gelten als Delikatessen. Die Einbindung der Flußanlieger und Bevölkerung bei den Schutzmaßnahmen wird deshalb als besonders wichtig eingestuft.
Über Jahre hinweg konnten mit Hilfe des Programmes Erfolgszahlen vermeldet werden. 2016 ist bei der Zahl der geschlüpften Jungtiere hingegen ein Rückgang verzeichnet worden. Dass 2017 wieder mehr Schildkrötenjungen gezählt wurden, wird von den Forschern als “animierend“ bezeichnet.
In drei Bundesstaaten Brasiliens ist es sogar zu Rekorden gekommen. Allein im Bundesstaat Amazonas sind 1,3 Millionen Schilkröten zur Welt gekommen, in Pará waren es 1,1 Millionen und in Amapá 150.000.
Neben der Amazonas Schildkröte werden über das Programm ebenso Tracajá-Schildkröten (Podocnemis unifilis) betreut.