Der Tapir ist das größte Land-Säugetier Südamerikas und er ist ein hervorragender Förster. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass er bei der Wiederbewaldung abgebrannter Regenwaldflächen eine besondere Rolle spielt.
Über seinen Kot verbreitet der pflanzenfressende Tapir Unmengen von Samen. Neu ist, dass er sich bei seinen täglichen Wanderungen nicht nur auf bewaldete Flächen beschränkt. Vielmehr waren es die abgebrannten Waldflächen, auf denen die Forscher die meisten Kotproben gefunden haben.Insgesamt 163 Kothäufchen haben Biologen des Amazonasforschungs-Institutes Ipam auf drei verschiedenen Versuchsflächen eingesammelt und diese ausgespült und gesiebt. Gefunden haben sie darin die stolze Menge von 130.000 Samen von 24 verschiedenen Baum- und Pflanzenarten.
Die höchste Anzahl von Kot und Samen wurde dabei nicht im dichten Regenwald registriert, sondern auf den abgebrannten Flächen, auf denen die Zahl der per Kot gesammelten Samen doppelt so hoch war.
Die Tapire oder Antas, wie sie in Brasilien genannt werden, bevorzugen tatsächlich offene Bereiche, um ihren Kot zu hinterlassen, konstatiert Lucas Paolucci von der Universität Lavras. Bestätigt wurde dies auch durch die mit selbstauslösenden Kameras erhaltenen Bilder. Darüber, warum die abgebrannten Flächen vom Tapir für sein Geschäft bevorzugt werden, spekulieren die Forscher bisher.
Während die Zusammensetzung der Samen zeigt, dass sich die Tapire im intakten Regenwald ernähren, vermuten die Forscher, dass sie durch die höhere Lichteinstrahlung abgerannter Flächen und der dort möglicherweise vorhandenen Jungpflanzen angezogen werden.
Für die Wiederbewaldung zerstörter Regenwaldflächen spielen diese neuen Erkenntnisse eine wichtige Rolle. Zeigen sie doch, dass mit Hilfe des Tapirs auch die Baumarten „ausgesäht“ werden, die im intakten Regenwald wachsen, was ohne den Tapir nicht der Fall wäre.
Veröffentlicht wurde der Artikel mit den Ergebnissen über die Bedeutung des Tapirs für den Amazonas-Regenwald im Wissenschaftsmagazin Biotropica.