Der Zweifarben-Tamarin ist das Wappentier Manaus. Das hat jetzt mitten in der Amazonas-Metropole ein eigenes Schutzgebiet erhalten. Es soll nicht nur dazu beitragen, dass der kleine Affe mit dem weißen Hals nicht ausstirbt, sondern auch zu einem Umdenken bei der Bevölkerung führen.
Der Sauim-de-coleira (Saguinus bicolor) gilt als extrem bedroht. Nur 35.000 bis 40.000 Exemplare soll es von ihm geben, wie Biologen schätzen. Sein Lebensraum ist auf lediglich 7.500 Quadratkilometer in der Großraumregion von Manaus beschränkt.
In keinem anderen Bereich der Welt kommt er vor. Ausgerechnet dort herrscht allerdings auch ein starker Siedlungsdruck, wird ein ungeordnetes Bauen verzeichnet.
Dass jetzt mitten in der Stadt das Schutzgebiet Sauim-de-Manaus ausgewiesen worden ist, wird als erster Schritt zum Schutz des Primaten gefeiert. Notwendig ist die Ausweisung weiterer Flächen, die Wälder umfassen, wie Biologen und Experten betonen.
Die jetzt eingerichtete Schutzeinheit in Manaus soll wie ein Korridor wirken. Seine etwa tausend Hektar verbinden Waldreste und Grünflächen, die vor allem entlang von Altarmen, den Igarapés liegen, mit Parks und Reservaten. Dazu gehören ebenso Grünbereiche von Baugebieten.
Um die Bevölkerung zum Erhalt von Grünflächen zu animieren wird ebenso versucht, einen “grünen“ Nachlaß bei der Grundsteuer zu erwirken. Wer Naturflächen bietet, würde dann weniger Steuern zahlen.
Bis Oktober sollen zudem zwei weitere Schutzgebiete für den Zweifarben-Tamarin installiert werden. Sie beziehen sich auf den ländlichen Bereich zwischen den Munizipen Manaus, Rio Preto da Eva und Itacoatiara.