Die brasilianische Bundespolizei hat am Montag (24.) einen illegalen Holzfällerring hochgenommen. Insgesamt ist es in den Bundesstaaten Pará, Amazonas und Santa Catarina zu 33 Festnahmen und mehreren Beschlagnahmungen und Hausdurchsuchungen gekommen.
Nach Angaben des Staatsministeriums soll die Bande Landarbeiter dazu angestiftet haben, in Ansiedlungen im Westen des Bundesstaates Pará die illegale Fällung von Bäumen zu akzeptieren. Im Gegenzug wurde ihnen der Zugang zu Krediten und sozialen Programmen versprochen. Ein großer Teil der in abgelegenern Gebieten lebenden Landbevölkerung Amazoniens ist arm, so daß die Kriminellen offensichtlich leichtes Spiel hatten. Geschlagen wurden die Hölzer in sogenannten assentamentos, Flächen, die den besitzlosen Landarbeitern zum Aufbau einer landwirtschaftlichen Siedlung zugedacht werden.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist ein Schaden in Höhe von mindestens 31,5 Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 7,87 Millionen Euro) entstanden. Allerdings wird davon ausgegangen, dass sich der Wert noch erhöhen wird, da die Operation “Madeira Limpa“ (sauberes Holz) noch nicht beendet ist.
Zu denen bei der Operation Madeira Limpa bisher 33 festgenommenen Verdächtigen zählen unter anderem auch öffentliche Mitarbeiter der verschiedenen Umweltbehörden, wie den Umweltämtern der Munzipizen und der Bundesbehörde für Umweltschutz Ibama. Schmiergeld sollen zudem führende Mitarbeiter der Behörde für die Agrarreform (Incra) erhalten haben.
Laut Staatsministerium ist die Operation Madeira Limpa mit den bisherigen Festnahmen keineswegs abgeschlossen. Vielmehr wird davon ausgeangen, dass die kriminelle Vereinigung wesentlich größer ist, als die bisher aufgedeckte Bande. Darüber hinaus soll in einem nächsten Schritt ein Zusammenhang mit Geldwäsche und der Steuerunterschlagung ermittelt werden.