Etliche der in europäischen Aquarien schwimmenden Zierfische stammen aus dem Amazonas-Regenwald. Im brasilianischen Bundesstaat Amazonas will ein Projekt nun den Handel der bunten Fische fördern. Zugute kommen soll dies unter anderem den Flussanliegern und ebenso dem Schutz des Regenwaldes.
Der Diskusbuntbarsch, Kardinaltetra und der Scheibenputzer (Ohrgitterharnischwels) sind einige der Zierfische, die von der Amazonasregion aus in die Welt verkauft werden. Sie werden in der Regel von Flußanliegern gefischt. Im über 400 Kilometer von Manaus entfernten Munizip Barcelos gehen sogar 60 Prozent der Einkommen auf diese Aktivität am Rio Negro zurück. Um diese Einkünfte zu sichern und zu verbessern sowie die Qualität des Zierfischhandels zu verbessern, ist nun das Projekt Piaba ins Leben gerufen worden.
Unter dem Slogan “Kaufe einen Fisch, rette einen Baum“ wird dabei ebenso die Nachhaltigkeit gefördert. Die Extrativisten profitieren dabei doppelt davon, da mit dem Erhalt der Ufervegetation die Bestände der Zierfische geschützt und so ihre Einkünfte verbessert werden. Ausgearbeitet wurden ebenso Regeln über die Pflege der Fische bis sie in den Handel oder ins Ausland gelangen. Weitere Daten sollen zudem gesammelt werden, um die Auswirkungen dieser Aktivität auf die Umwelt und ebenso die davon lebenden Menschen zu studieren.
Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Marketing. So sollen die Kunden künftig einen Herkunftsnachweis erhalten und über das Internet Informationen über ihre gekauften Zierfische erhalten, eingeschlossen sind dabei auch die Biografien der Fischer. Ziel ist es ebenso, dass sich die Fischer in Kooperativen zusammenschließen, um so ein stärkerer Handelspartner zu sein.
Allein im Bundesstaat Amazonas sind in den ersten fünf Monaten des Jahres Zierfische im Wert von 605.706 US$ exportiert worden. Hauptabnehmer sind Länder wie Deutschland und China. Neben Amazonas stammen etliche Zierfische aber auch aus dem Bundesstaat Pará.