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Wochenlanges Hochwasser sorgt in Amazonas für Ernteausfall von 80 Prozent

Veröffentlicht am 19. Juni 2015 - 07:28h unter Aktuelles aus Brasilien

Jose Gomercindo-ANPrDas Hochwasser entlang verschiedener Flüsse im brasilianischen Bundesstaat Amazonas geißelt immer mehr Menschen. Über 460.000 sind bereits von den Überschwemmungen betroffen. Beeinträchtigt ist auch die landwirtschaftliche Produktion der Region. Experten gehen bereits von einem Ernteverlust von 70 bis 80 Prozent aus.

Mittlerweile wurde in 47 Amazonas-Munizipien der Notstand ausgerufen und in einem der Katastrophenzustand. Auch in Manaus sind etliche Stadtteile überschwemmt. Dort bereiten vor allem Müll und Fäkalien in den Altwasserarmen starke Probleme. In 42 Munizipien abseits der Amazonashauptstadt sind die ländlichen Bereiche so stark betroffen, dass die Landwirte teilweise mit einem Totalausfall ihrer Ernte rechnen müssen. Schon jetzt werden unter anderem Obst und Gemüse wie Zwiebeln, Paprika und andere in den Regalen der Supermärkte knapp, und das wenige, was angeboten wird, ist um 30 Prozent teurer, wie es von der Vereinigung er Landarbeiter (Fetagri) heißt.

Die meisten der betroffenen Landwirte entlang der Amazonasflüsse sind kleine Familienbetriebe, die auf wenigen Hektarn Obst und Gemüse anbauen. Sie sehen sich derzeit gleich mehreren Problemen gegenüber. Viele hatten auf die Ernteerträge gesetzt, um damit aufgenommene Kredite für Saatgut oder die Bestellung der Felder zu bezahlen. Um ihnen zu helfen, fordern einige Politiker die Erlassung der in diesem Jahr aufgenommenen Schulden.

Nach offiziellen Angaben sind von den Überschwemmungen im Bundesstaat Amazonas über 90.000 Familien betroffen. Über den Katastrophenschutz haben sie bereits 556 Tonnen nicht verderbliche Nahrungsmittel erhalten sowie ebenso Matratzen, Wasserfilter und Holz, um Laufstege und Plattformen außerhalb des Wassers in ihren Häusern zu bauen. Angelaufen sind ebenso Hilfs- und Spendenorganisationen.

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