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Stärker Schutz für Amazonas-Delfin gefordert

Veröffentlicht am 5. Mai 2013 - 21:18h unter Aktuelles aus Brasilien

boto1Der für seine markante rosa Farbe weltweit bekannte Amazonas-Delfin muss stärker geschützt werden. Dies fordert derzeit eine an die brasilianische Regierung gerichtete Online-Petition mit bislang knapp 57.000 Unterzeichnern. Ziel der Aktion ist, durch eine stärkere Präsenz der Umweltpolizei in der Amazonasregion als auch über mehr Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung von Bewohnern und Touristen den illegalen Fang der Tiere deutlich zu reduzieren.

Der boto-vermelho oder Boto cor-de-rosa, so sein brasilianischer Name, ist ein höchst zutrauliches Tier und sucht oftmals die Nähe von Schwimmern. Damit ist es für Wilderer ein leichtes, den bis zu drei Meter langen Flussdelfin zu fangen und illegal zu exportieren. Vor allem in Asien sind die Geschlechtsteile als Aphrodisiakum und Liebesmittel sehr begehrt. Fischer in Brasilien und Kolumbien verwenden zudem das fetthaltige Fleisch toter Botos, um den zu den Welsen gehörenden Fisch „Piracatinga“ zu fangen.

Jüngste Schätzungen gehen davon aus, dass durch die illegale Jagd jährlich rund 1.500 der fast blinden Tiere getötet werden, was mittlerweile den Gesamtbestand im Megastrom Amazonas und seinen Nebenflüssen massiv bedroht. Bereits von 1988 bis 1996 wurde der Boto von der IUCN als „gefährdet“ eingestuft, seit 2001 liegen der für ihre „Rote Liste gefährdeter Arten“ bekannte Nichtregierungsorganisation nach eigenen Angaben allerdings unzureichende Daten für eine erneute Klassifizierung vor.

Nach dem brasilianischen Umweltgesetzen ist die Jagd auf Delfine strikt verboten. Bei Verstössen drohen Haftstrafen von bis zu 18 Monaten, hinzu kommen hohe Geldbussen. Im entlegenen Amazonasgebiet allerdings spielen die in der fernen Hauptstadt Brasília beschlossenen Gesetze oftmals nur eine untergeordnete Rolle, wie man auch bei der fortschreitenden Zerstörung des Regenwaldes beobachten kann. Neben einer stärkeren Verfolgung von Umweltstraftaten fordern Umweltschützer daher seit langem von der brasilianischen Regierung eine deutliche Ausweitung der Investitionen in Nachhaltigkeitsprojekte, mit denen die regionale und oftmals bitterarme Bevölkerung entlang der weitläufigen Flüsse ihren Lebensunterhalt auch ohne illegale Aktivitäten bestreiten kann.

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