Wussten Sie, dass der grösste Teil der Erde unter dem Amazonas-Regenwald für landwirtschaftliche Nutzung nicht taugt?
Das “Instituto Nacional de Colonização e Reforma Agrária” (Institut für Kolonisierung und Agrarreform) hatte zwischen 1970 und 1980 gehofft, 5 Millionen Bauern aus dem armen, brasilianischen Nordosten ins Amazonasgebiet umzusiedeln. Es gelang zwar, 5.000 Familien dorthin zu locken – indem man ihnen ein Stück Land zum bebauen und den Mindestlohn während der ersten sechs Monate versprach, aber die Einwanderer fanden heraus, dass die Erde innerhalb von nur zwei Jahren ihre Fruchtbarkeit verliert. Und sie wurden von Isolation und Krankheiten geplagt und wieder vertrieben.
Allerdings gibt im Amazonsgebiet so genannte “Manchas de terra rocha” (Streifen mit roter Erde), die sehr fruchtbar sein können. Diese werden tatsächlich von den Einheimischen entsprechend genutzt, bezogen auf die riesige Fläche des Amazonasbeckens sind diese Flächen jedoch verschwindend gering. Ansonsten ist der Boden im Amazonas extrem karg. Nur eine dünne Humusschicht sorgt für den Fortbestand des Regenwaldes. Wurde der Wald jedoch gefällt oder gebrandrodet, wird diese Schicht mit dem ersten Regenguss fast vollständig weggespült. Zurück bleibt karges Brachland, wo mit Mühe einige Gräser wachsen. Amazonien ist damit zweifelsfrei kein Paradies für Bauern.