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Forscher entdecken im Amazonas-Regenwald Affen mit weißem Bart

Veröffentlicht am 12. Februar 2020 - 19:51h unter Aktuelles aus Brasilien

Plecturocebus parecis – Foto: Screenshot

Der Amazonas-Regenwald gehört weltweit zu den Biomen mit der höchsten Zahl von Affenarten. Die ist zudem am Steigen. Erst unlängst haben die Forscher eine weitere, neue Primatenart entdeckt, die in der Amazonas-Region lebt: den Plecturocebus parecis.

Er gehört zu den relativ kleinen Springaffen, deren Körper-Rumpflänge je nach Art nur zwischen 23 und 46 Zentimeter beträgt. Eigentlich wurde er schon Anfang des 20sten Jahrhunderts zum ersten Mal gesichtet, vom Naturalist Alipio de Miranda Ribeiro. In seinem 1914 veröffentlichten Buch beschreibt er den Plecturocebus parecis, nennt ihn aber einfach nur “Zogue-zogue“, dem volkstümlichen Namen in Brasilien für Springaffen.

Danach geriet er wieder in Vergessenheit, bis brasilianische Forscher den kleinen Primaten 2011 auf einen Springaffen aufmerksam wurden, der anders als seine Verwandten war. Ins Auge gefallen sind den Forschern besonders sein rot-brauner Rücken und sein weißer Bart.

Der ersten Sichtung durch die Biologen in freier Wildbahn schlossen sich diverse Studien an. An der waren Forscher mehrer Universitäten Brasiliens und ebenso der Stony Brook University (USA) beteiligt.

Herausgestellt hat sich dabei, dass es sich um eine bisher nicht wissenschaftlich beschriebene Affenart handelt. Bisher wurde diese lediglich im Amazonas-Regenwald der brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Rondônia gesichtet, und das in einem Gebiet, das wegen seiner hohen Kahlschlagsrate als “Arco do Desmatamento“ (Rodungsbogen) gilt.

Die Forscher befürchten deshalb, dass der kleine Primat vom Aussterben bedroht sein könnte, weil sein Lebensraum, der Amazonas-Regenwald weiter zerstört wird. Weitere Studien sollen dies klären und ebenso mehr Aufschlüsse über Verhalten, Lebensweise und Verbreitung geben.

Einen deutschen Namen hat der neu entdeckte Springaffe bisher nicht. Seinen wissenschaftlichen Vornamen “parecis“ hat er seinem Fundgebiet zu verdanken, der Chapada dos Parecis. Geehrt wird mit ihm aber auch das indigene Volk der Parecis, das in der Region lebt.

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