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Paranuss – Wichtiges Produkt für regionale Entwicklung und Regenwaldschutz

Veröffentlicht am 19. Januar 2021 - 10:05h unter Aktuelles aus Brasilien

Aus dem Amazonas-Regenwald stammende Paranüsse stecken in Müslis, werden als Gehirnnahrung angeboten oder in Form von Öl. In der Region Amazoniens sind sie eine wichtige Einnahmequelle für Indios und Extrativisten und sie sind neben anderen Früchten des Regenwaldes Standbein für eine nachhaltige Wirtschaft.

Paranuss – Foto: Shawn Hempel/Fotolia.com

Geerntet werden die Paranüsse nicht in großen Monokulturen. Vielmehr werden die herunter gefallenen Nüsse zwischen Januar und April von den Einheimischen aufgesammelt. Um an die eigentlichen Nüsse zu kommen, wird die der Kokosnuss ähnelnde Schale aufgebrochen. Extrativisten und Indios waschen die Nüsse, trocknen sie und verpacken sie für den Verkauf in Säcke.

Schon jetzt gilt die Paranuss als eins der wichtigsten Nicht-Holzprodukte des Amazonas-Regenwaldes. 2019 sind nach Angaben der brasilianischen Versorgungsgesellschaft Conab 32.000 Tonnen “castanhas“ kommerzialisiert worden. Etwa 7.000 Tonnen davon wurden exportiert, unter anderem nach Europa.

Im Vergleich mit anderen Ländern der Amazonas-Region ist dies allerdings wenig. Verschiedene Projekte wollen deshalb die Nutzung der Paranuss fördern. In den brasilianischen Bundesstaaten Pará und Amapá haben sich dazu Landwirtschaftsämter und die Stiftung Jari zusammengeschlossen.

Zunächst wollen sie etwa 2.000 Hektar mit den bis zu 55 Meter hochwachsenden Bäumen der Paranuss bepflanzen. Im Gespräch ist dabei keine Monokultur, sondern ein System der “Agrofloresta“, einer Mischung aus Wald und Landwirtschaft. Gepflanzt werden soll aber auch in Schutzgebieten.

Ein anderes Projekt ist ein Biomonitoring. Mit dem soll herausgefunden werden, welche Naturqualitäten für eine größere Nussernte notwendig sind.

Die Paranuss steht in der Amazonas-Region nicht nur für eine alternative Einnahmequelle und eine nachhaltige Entwicklung, sondern ebenso für den Regenwaldschutz. Wo Extrativisten und Indios präsent sind, gibt es weniger Invasionen und Kahlschläge.

Das bestätigt auch Rubens Suruí vom indigenen Volk der Paiter Suruí im brasilianischen Bundesstaat Roraima und Koordenator der Vereinigung Metareilá. Auch sein Volk lebt von der Extraktion der Paranuss.

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