Was in Rio de Janeiro die Sambaschulen, sind in Parintins die “Bumbás“. Drei Tage lang werden “Boi Garantido“ und “Boi Caprichoso“ sich in all ihrer Farbenpracht im Bumbódromo dem Publikum präsentieren. Die Reihenfolge ihrer Auftritte wurde am Donnerstag (23.) ausgelost. Danach wird dieses Jahr der blaue “Boi Garantido“ das Bumbódromo als erstes betreten. Am letzten Präsentationstag, dem Sonntag (26.) wird indes der rote “Boi Caprichoso“ den Reigen eröffnen.
Dieses Mal kann das Festival über eine eigens erstellte App auch aus anderen Teilen der Welt auf Smartphones und Tablets live mitverfolgt werden (es kommt die Meldung, dass die Verbindung nicht sicher ist). Auf der Plattform gibt es zudem Clips und Informationen über das Festival in Parintins und seine Entstehungsgeschichte.
Bei dem Festival präsentieren sich verschiedene folklorische Vereinigungen, wobei die Paraden der Bumbás Boi Garantido und Boi Caprichoso die Höhepunkte sind. Ihre Kostüme und Einlagen sind angefüllt mit Mystik. Erzählt werden bei den mit indigenen Ritualen angefüllten Paraden Legenden der Amazonas-Region.
Dargestellt wird ebenso das Brauchtum der Ribeirinhos (Flussanwohner). Was für die Zuschauer ein Vergnügen ist, bedeutet für die Teilnehmer Arbeit. So werden während der Paraden der Bumbás an den ersten beiden Auftrittsnächten 21 Kriterien beurteilt. Sieger ist derjenige, der die meisten Punkte auf sich vereint.
Auch wenn dieses Jahr angesichts der Wirtschaftskrise Brasiliens bei den Ausgaben gespart werden musste, erwarten sich Veranstalter und Gäste dennoch ein Festival, das so wie auch in den Vorjahren mit beeindruckenden Darbietungen alle begeistern wird.