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Nationalpark Mamirauá erlaubt hautnahe Beobachtung von Tieren

Veröffentlicht am 22. Mai 2013 - 16:51h unter Aktuelles aus Brasilien

OLYMPUS DIGITAL CAMERAIm Nationalpark Mamirauá im Amazonasgebiet Brasiliens dürfen Besucher nun ganz offiziell hautnah die dort heimische Tierwelt beobachten. Das für den Schutz des Reservats zuständige Institut für nachhaltige Entwicklung hat dafür in den vergangenen Monaten insgesamt vier Wanderpfade angelegt, auf denen die dortige Fauna hautnah zu beobachten ist. Der Entwicklung des Projekts ging eine mehrjährige Beobachtungsphase der dort lebenden Spezies voraus, darunter sind zahlreiche Primaten- und Vogelarten sowie Süßwasserdelfine, Kaimane, Jaguare und Faultiere.

Zwei Wanderwege sind für größere Reisegruppen ausgelegt, bei anderen beiden Pfaden sind die Besucherzahlen streng reglementiert. Ermöglicht wurde das Projekt zur hautnahen Erkundung des schier unendlichen Regenwalds im Bundesstaat Amazonas gemeinsam mit den im Naturschutzgebiet angesiedelten Dorfbevölkerungen. Untergebracht werden die Besucher in einer bereits 1998 errichteten Lodge am Rande des Urwalds. „Die Pousada wurde damals geschaffen, um Ökotouristen, die großes Interesse an Amazonien haben, Unterkunft und Freizeitmöglichkeiten zu bieten und gleichzeitig einen Beitrag zur Erhaltung (der Natur) zu leisten. Die Errichtung erfolgte mit dem Ziel, den Ökotourismus zu fördern und eines der Ansätze ist die Beobachtung der dort wild lebenden Tiere“ so Fernanda Sá Vieira, Tourismus-Koordinatorin des Instituts Mamirauá.

Einnahmen kommen lokaler Bevölkerung zugute

Doch bislang ist das am südlichen Ufer des Rio Solimões rund 500 Kilometer westlich von Manaus gelegene Reservat kaum bekannt. Lediglich rund 30 Besucher „verirren“ sich derzeit im Monat in die abgelegene Region, die nur per Boot zu erreichen ist. Nur in der Trockenzeit von Juni und Oktober – dann herrscht für einen Besuch das beste Klima im Regenwald – spülen rund doppelt so viele Touristen aus dem In- und Ausland Geld in die Kassen des Reservats. Die Gewinne werden laut Viviera unter den dortigen Kommunen gleichmäßig aufgeteilt. Damit sollen unter anderem Naturschutzprojekte und Weiterbildungsmassnahmen für die in der Regel in ärmlichen Verhältnissen lebende Bevölkerung finanziert werden.

Doch trotz der Initiative zur Ausweitung des Ökotourismus steht der Schutz der Flora und Fauna weiterhin im Vordergrund. Nur ein respektvoller Umgang der Touristen mit der Natur sichert den Fortbestand der dort lebenden Arten. So ist es selbstverständlich verboten, beispielsweise die bekanntermaßen neugierigen Affen zu füttern oder abseits der Wege in die Habitate der Tiere einzugreifen. Doch die wilden Tiere des Amazonas aus nächster Nähe beobachten und stundenlang durch unberührten Urwald mit seinen exotischen Düften und Geräuschen wandern zu können, ist für einen echten Ökotouristen Abenteuer genug – und zugleich ein unvergessliches Reiseerlebnis.

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