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Amazonien: Kinder setzen 5.000 Amazonas-Schildkröten aus

Veröffentlicht am 12. Februar 2019 - 19:24h unter Aktuelles aus Brasilien

Schutzgebiete und entsprechende Projekte alleine reichen nicht aus, um die Schildkröten Amazoniens wirkungsvoll zu schützen. Der illegale Handel mit ihnen, der zunehmende Boots- und Schiffsverkehr auf den Flüssen und auch die Tradition, die Tiere zu verspreisen, bedrohen nach wie vor ihre Bestände.

Graffitti Schildkröten – Foto: sabiá brasilinfo

Beim Projekt ”Quelônios do Rio Trombetas” wird deshalb auf die Umwelterziehung und im speziellen auf die Kinder gesetzt.

Es ist eine beeindruckende Szene wenn hunderte frisch geschlüpfte Schildkröten auf dem Weg zum Wasser die Böschung hinunterstolpern. Es ist auch eine Szene, mit der zum Schutz der Amazonas-Schildkröten beigetragen wird. Wer einmal die weniger als handtellergroßen Jungtiere bei ihren ersten Schritten beobachtet hat, wird sie künftig mit anderen Augen betrachten.

Darauf baut auch die Freilassungsaktion. Die wird mit einem Fest und der Hilfe von Jungen und Mädchen begangen. Über 5.000 Amazonasschildkröten (Podocnemis expansa) haben sie Ende Januar freigelassen und auf ihrem Weg zum Fluss Trombetas begleitet.

2018 waren an elf verschiedenen Fluss-Stränden insgesamt 27.862 Jungen der Amazonas-Schildkröten, 24.921 der Tracajá-Schildkröten und 3.102 der Pixuás-Schildkröten in ihren natürlichen Lebensraum entlassen worden.

27 der in der Reserva Biológica do Rio Trombetas lebende Familien helfen beim Monitoring der Panzertiere. Über fünf Monate hinweg beobachten sie die Weibchen bei der Eiablage, zählen die Eier und bewachen die in die Sandufer gegrabenen Nester. Als Gegenleistung erhalten sie Nahrungsmittel.

Dennoch kommt es vor, dass die Helfer Tiere und Eier für sich abzweigen, wie von den Vertretern des Institutes Ipê und der Umweltbehörde ICMBio eingeräumt wird. Die Schildkröten gehören traditionell zum Speiseplan der Flussanlieger.

Jetzt wird überlegt, Quoten einzuführen, um die Tradition der Bevölkerung zu bedienen. Gleichzeitig wird auf ein Umdenken bei den jüngeren Generationen gesetzt, die bei der Freilassung der Tiere eingebunden werden.

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