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Jaguare auf Bäumen beobachten und damit deren Lebensraum schützen

Veröffentlicht am 25. September 2016 - 16:04h unter Aktuelles aus Brasilien

Das Reservat Mamirauá beherbergt eine der dichtesten Population von Jaguaren der Welt. Ihre Anzahl wird auf über zehn Tiere pro hundert Quadratkilometer geschätzt. Die leben in Zeiten der Überschwemmung in den Baumkronen, wovon sich auch Touristen überzeugen können. Für sie gibt es ein spezielles Programm, mit dem zum Schutz der größten Wildkatze Südamerikas beigetragen werden soll.

Onça pintado (Gefleckter Jaguar) - Foto: Alaor Filho/Fotos Publicas

Onça pintada (Gefleckter Jaguar) – Foto: Alaor Filho/fotospublicas.com

Seit 2008 werden in der “Reserva de Desnvolvimento Sustentável Mamirauá“ im brasilianischen Bundesstaat Amazonas die gefleckten Jaguare (Panthera onca) studiert. In dem über eine Millionen Hektar zählenden Reservat leben etwa 1.000 dieser Wildkatzen.

Vor wenigen Jahren wurde mit der Studie festgestellt, dass sie selbst zur Überschwemmungszeit ihr Revier nicht verlassen, sondern vielmehr auf die Bäume ausweichen, wo ihre Hauptnahrungsquelle, die Faultiere, leben. Unlängst ist mit Hilfe von GPS-Halsbändern sogar nachgewiesen worden, dass selbst neugeborene Jaguare sich auf Ästen und Zweigen fortbewegen, wenn das Revier unter Wasser steht.

“Iauaretê” heißt das Projekt, mit dem die Felinos monitoriert werden. Die dabei gewonnen Daten dienen als Basis für ein Tourismusprogramm, bei dem die Beobachtung der “Onças pintadas” im Mittelpunkt steht. Von den Einnahmen durch die für die Besucher von Ende April bis Mitte Juni angebotenen geführten Onça-Watching-Touren wird ein Teil zur Finanzierung der Studien verwendet.

Ein anderer geht an die vor Ort lebenden Gemeinschaften. Neben Aufklärungsmaßnahmen wird damit ein Umdenken angestrebt, da der Jaguar bei der Bevölkerung angesichts dem Reissen von Haus- und Nutztieren gewöhnlich nicht hoch im Kurs steht. Durch eine zusätzliche Einnahmequelle erhält er jedoch einen neuen Stellenwert.

Das Tourismusprogramm scheint aufzugehen. Schon jetzt wird daran gearbeitet, es auch in anderen Bereichen einzuführen, um auf diese Weise den Schutz der bedrohten Tierart zu erhöhen.

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