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Indios des Amazonas-Regenwaldes haben Brasiliens Präsident Kampf angesagt

Veröffentlicht am 9. Januar 2019 - 13:37h unter Aktuelles aus Brasilien

Indio-Völker Amazonies lehnen sich gegen die jüngsten Beschlüsse der brasilianischen Regierung auf und gegen die Aussagen des Präsideten Jair Bolsonaro. Der will die Indios “integrieren“, sagt, sie würden wie in einem Zoo leben und hat die Indio-Behörde Funai praktisch zwischen dem Landwirtschaftsministerium und dem von einer Pastorin geführten Familienministerium aufgeteilt.

Indio-Proteste – Foto: Thiago Gomes/Agência Pará

Er wolle keinen Zentimeter mehr an Indio-Territorien ausweisen, hatte Brasiliens Präsident während des Wahlkampfs gesagt. Kurz nach seinem Amtsantritt am 1. Januar hat er dann mit einem vorübergehenden Erlass die Kompetenz über Belange und Ausweisung von Indio-Territorien dem Agrarministerium unterstellt.

Dem wurde ebenso die Verantwortung zur Vergabe von sozial-umweltrechtlichen Genehmigungen für Großbauprojekte übertragen, von denen Indios betroffen sein könnten, wie der Bau von Wasserkraftwerken, Zugtrassen oder Straßen. Damit wird die Zerstückelung der Indio-Gebiete ermöglicht, die Ausweisung von Indio-Territorien verhindert und möglicherweise die Weichen für eine Ausbeutung der Indio-Gebiete gelegt, so die Kritiker.

Die Articulação dos Povos Indígenas do Brasil hat sich bereits an die Generalstaatsanwaltschaft gewandt. Die im Amazonas-Regenwald lebenden indigenen Völker Aruak Baniwa und Apurinã haben sich mit einem offenen Brief hingegen direkt an Brasiliens Präsident gerichtet.

“Wir akzeptieren nicht und stimmen nicht Ihren Maßnahmen zur adminsitrativen Reform zur indigenen Politik zu“, schreiben sie und sprechen von einer Attacke gegen die Rechte der indigenen Völker.

Sie weisen ebenso Bolsonaros jüngste Aussagen via Twitter zurück, dass weniger als eine Million Menschen 15 Prozent der Landesfläche Brasiliens für sich hätten. Tatsächlich sind es nach Angaben der Indigenen Völker 13 Prozent.

“Der Prozentsatz ist das, was als Recht auf das Gebiet übriggeblieben ist, das vor 1500 zu hundert Prozent indigen war und uns genommen wurde“, konstatieren sie und führen als Gegenbeispiel die Agroindustrie an, in deren Händen sich 60 Prozet der Landesfläche befände.

Zu den immer wieder polemischen Äußerungen des rechtsradikalen Präsideten Jair Bolsonaros über eine notwendige “Integration“ der Indios, die nach seinen Aussagen nicht mehr wie ein exotisches Tier in einem Zoo leben wollten, heißt es in dem Brief, dass sie nicht in einem Zoo, sondern auf ihrem Erdboden leben würden.

Darüber hinaus bekräftigen sie: “Wir wollen Indios bleiben, mit dem Recht auf unsere ethnische Identität, genauso wie wir auch Brasilianer sind.“

Der Großteil der Indio-Territorien und Indiovölker befindet sich in der Amazonas-Region. Wie wichtig diese für Umwelt, Klima und im Kampf gegen die Abholzung sind, belegen längst Studien. Auch darauf verweisen die Sprecher der Aruak Baniwa und Apurinã-Indios in ihrem Schreiben.

Sie fordern zudem den von der neuen Regierung versprochenen Dialog und fügen hinzu: “Wir sind bereit für den Dialog, aber wir sind auch bereit uns zu verteidigen.“

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