In den Händen der im Amazonas-Regenwald lebenden Menschen verwandeln sich Fasern von Palmen, Lianen, Nüsse, Samen und Holzstücke in Kunsthandwerk. Ihr Artesanato bieten Indios und Ribeirinhos (Flussanlieger) nun im Internet zum Kauf an.
Handgeschnitzte Tiere des Regenwades, Tischsets aus der Faser der Bacaba-Palme, Korbwaren, Rucksäcke, Schlüsselanhänger und Weinregale sind einige der Beispiele, die von den Bewohnern der Reserva de Desenvolvimento Sustentável Rio Negro hergestellt werden.
Indios, wie vom Volk der Barés, und Ribeirinhos fertigen ebenso “Bio-Schmuck“, Ketten und Armbänder aus Samen, Schuppen des Fisches Pirarucu und anderen Schätzen des Amazonas-Regenwaldes an.
Bisher waren die Kunsthandwerker beim Verkauf ihrer Werke auf die Besucher des Reservats angewiesen. Das liegt etwa drei Bootsstunden von Manaus entfernt. Die Abgeschiedenheit ist eins der Probleme, die es schwer machen, die einzigartigen Werke zu verkaufen, weil der Transport bis zur nächsten Poststelle mit hohen Kosten zu Buche schlägt.
Jetzt wird auf das Projekt der Stiftung Fundação Amazonas Sustentável (FAS) gesetzt. Das wurde unter anderem über den Amazonas-Fonds finanziert. Bevor die Schutzeinheit eingerichtet wurde, haben viele der dort lebenden Menschen der 19 Dörfer ihren Unterhalt mit der illegalen Holzentnahme verdient.
Ersetzt wurde diese Aktivität durch Einkommen über den Tourismus und eine nachhaltige Nutzung des Regenwaldes, wie über die Herstellung von Öko-Kunsthandwerk.
Über 120 Familien entlang der Flüsse Rio Negro, Amazonas und Solimões profitieren direkt von dem Projekt. Ihre Werke werden vom Unternehmen B2W Digital unter “Jirau da Amazônia” in einem virtuellen Laden angeboten.
Laut dem Unternehmen erzielt dieses mit dem Projekt keine Einnahmen. Vielmehr sollen mit ihm ökologisch korrekte Produkte angeboten und ein nachhaltiger Konsum angeregt werden.
Indios und Ribeirinhos erhalten etwa 40 Prozent des auf der Site ausgewiesenen Wertes. 15 Prozent fließen zurück in das Projekt, um dieses aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen. Der Rest verteilt sich auf Verpackungsmaterial, den Transport bis zur Poststelle und Steuern.