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Indios schlagen Alarm: Wasserkraftwerk Belo Monte heizt Invasionen und Kahlschläge an

Veröffentlicht am 25. September 2018 - 21:13h unter Aktuelles aus Brasilien

Die Hiobsbotschaften rund um das Wasserkraftwerk Belo Monte reißen nicht ab. Jetzt schlagen Nichtregierungsorganisationen und Indios einmal mehr Alarm, weil die Kahlschläge in Schutzgebieten und Indio-Territorien extrem zugenommen haben und weil das Wasser knapp wird.

Indio Protest gegen den Staudamm Belo Monte – Foto: Alison Albuquerque/Blog do Sidalecio Souza

Laut dem Instituto Socioambiental (ISA) sind im Becken des Flusses Xingu seit Januar bereits 15.155 Hektar Regenwald zerstört worden. Ermittelt hat das Institut die Daten anhand von Satellitenbildern, die auch bei Wolkendecken Aussagen über die Kahlschläge zulassen.

Betroffen davon sind ebenso Indio-Territorien, für die als Auflage der Genehmigung des Kraftwerkes eigentlich Schutzpläne aufgestellt und Kontrollposten eingerichtet hätten werden sollen, was nicht geschehen ist. Besonders dramatisch sind die Auswirkungen im Indio-Territorium Ituna Itatá.

Dort leben noch unkontaktierte Indiovölker. In ihrem Lebensraum haben skrupellose Holzfäller und Landspekulanten zwischen Januar und August 1.863 Hektar abgeholzt.

Zerstört wurden erhebliche Flächen Regenwaldes ebenso in den Indio-Territorien Apyterewa und Cachoeira Seca do Iriri. Die dort lebenden Völker Arara und Parakanã haben die illegalen Machenschaften bereits mehrfach bei den Behörden angezeigt und ebenso im Kongreß in Brasília angeprangert.

Negative Auswirkungen bringt auch der Aufstau des Flusses Xingu mit sich. Studien und Aufzeichnungen der Indios der Terra Indígena Paquiçamba belegen, wie sich Flora und Fauna durch den geringeren Wasserabfluss schon jetzt verändert haben.

Der Plan für das Wasserregime des Kraftwerkes sieht jedoch eine noch stärkere Reduzierung vor. Indios und Umweltschützer befürchten deshalb unwiderbringliche Verluste. Zur Anklage gebracht worden ist dies vom Instituto Socioambiental und der interamerikanischen Umweltschutzorganisation AIDA bereits bei der interamerikanischen Menschenrechtskommission.

Berichte gibt es ebenso über illegale Fischereiaktivitäten und Invasionen. Die unter chronischem Personalmangel leidende Umweltbehörde Ibama kann indes keine ausreichenden Kontrollen zur Unterbindung der illegalen Machenschaften leisten, wie es von ISA heißt.

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