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Forscher fordern Aufnahme der Flußdelfine Amazoniens in Rote Liste

Veröffentlicht am 8. Mai 2018 - 08:43h unter Aktuelles aus Brasilien

Amazonasdelfin (Inia geoffrensis) – Foto: guentermanaus/Fotolia.com

Die rosafarbenen Flußdelfine Amazoniens sind gefährdet. Laut Wissenschaftlern halbiert sich ihr Bestand alle zehn Jahre. Sie fordern deshalb die Aufnahme der Botos-cor-de-rosa in die internationale Rote Liste des IUCN und stärkere Kontrollen.

Einst haben die Legenden Amazoniens zum Schutz vor einer Bejagung der Flußdefine beigetragen. Das hat sich geändert. Mittlerweile werden die zutraulichen Tiere immer mehr getötet. Allerdings sind nicht sie es, die auf den Tellern der Restaurants und Küchen landen, sondern der Amazonasfisch Piracatinga.

Der hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung als Speisefisch gewonnen. Angelockt wird er unter anderem mit Ködern aus dem Fleisch der rosafarbenen Flußdelfine.

Da die Weibchen nur alle vier bis fünf Jahre ein Junges zur Welt bringen, wirkt sich eine Dezimierung der Bestände besonders drastisch aus.

Im aktuellen Rhythmus würde die Zahl der rosafarbenen Flußdelfine alle zehn Jahre um die Hälfte dezimiert, so die Wissenschaftler des Amazonasforschungsinstitutes Inpa und der Universität Amazonas. Sie haben einen Bericht veröffentlicht, der sich auf jüngste Studienergebnisse beruft.

So sind die Botos im Reservat Mamirauá über 22 Jahre hinweg erforscht worden. Geschehen ist dies unter anderem mit Hilfe von Sendern.

Bisher werden die Amazonas-Flußdelfine vom IUCN allerdings nicht in der Roten Liste gefährdeter Tierarten geführt, weil zu wenig Daten über deren Bestände, Verhalten und Bedrohungen vorhanden seien. Das wollen die brasilianischen Forscher mit der Präsentation ihrer Analysen und Studien nun ändern.

Darüber hinaus fordern sie stärkere Kontrollen durch die brasilianischen Behörden. Immerhin dürfen die Botos-cor-de-rosa eigentlich gar nicht bejagt werden.

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